Tierheim wehrt sich gegen die Rückgabe beschlagnahmter Tiere

Tierheimleiter Schlosser mit einem beschlagnahmten Hund
Erwin Schlosser bleibt immer wieder auf Kosten sitzen, wenn Behörden Fehler machten.

Immer wieder bleibt das private Tierheim Schlosser in Gastern, Bezirk Waidhofen/Thaya, auf den Kosten sitzen, wenn es von Bezirkshauptmannschaften beschlagnahmte Tiere aufnimmt. Jetzt soll Obmann Erwin Schlosser auch bereits abgenommene Kleintiere an Besitzerinnen zurückgeben, die sie verwahrlosen ließen. "Das Maß ist bald voll. Ich überlege, ob ich mit den Behörden weiter zusammenarbeite", sagt er.

Zwei Frauen, denen die Behörde Sittiche und Meerschweinchen abgenommen hatte, haben dagegen Einspruch erhoben. Der Landesverwaltungsgerichtshof gab ihnen Recht und hob die Abnahme als unrechtmäßig auf. Schlosser hat die Tiere allerdings – mit Genehmigung der Behörde – bereits vergeben.

"Ich will nicht, dass die Tiere zurückgehen. Die waren in einem fürchterlichen Zustand", meint Schlosser., dem nun ein Verfahren droht. "Wir haben ebenso entschieden, wie Herr Schlosser das sieht. Gegen diese Entscheidung können wir aber nichts tun. Ich hoffe, dass die gute Zusammenarbeit mit Herrn Schlosser weitergeht", sagt Markus Peham von der Bezirkshauptmannschaft Waidhofen.

Informationslöcher

"Ich bin nicht sicher, ob ich das will", meint der Tierheimchef, der es bisher nicht übers Herz brachte, die Hilfe für verwahrloste Tiere abzulehnen. Nun wartet er in mehreren Fällen auf Geld. "Spenden müssen Behördenschulden ausgleichen", ärgert er sich. Laut Martin Tschulich vom Land NÖ hätten die Bezirksbehörden Schlosser bei Abnahmen nicht direkt beauftragen dürfen, sondern sich ans Kremser Tierheim wenden sollen. "Für deren Fehler muss Schlosser jetzt büßen. Wir arbeiten mit den Bezirksbehörden gut zusammen, aber da gibt es offenbar immer noch Informationslöcher", meint dazu Nina Zinn-Zinnenburg vom Tierheim Krems.www.tierheim-schlosser.at

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