Semmering-Bahnunfall: Strecken-Freigabe früher als geplant

Die Waggons waren mit einer Lok kollidiert.
Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung. Fünf Millionen Euro Schaden.

Nach dem Bahnunfall auf der Semmering-Bergstrecke im südlichen Niederösterreich vom Dienstag ermittelt die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wegen fahrlässiger Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen. Zudem wurde laut Sprecher Erich Habitzl ein Sachverständiger zur Klärung der Ursache der Kollision in einem Tunnel bestellt.

Semmering-Bahnunfall: Strecken-Freigabe früher als geplant
ABD0051_20151202 - SCHOTTWIEN - ÖSTERREICH: ZU APA0106 VOM 2.12.2015 - Der Bahnunfall im niederösterreichischen Semmering-Gebiet am Dienstag, 1. Dezember 2015, war nach ÖBB-Angaben auf eine Kollision zurückzuführen. Beide Triebfahrzeugführer erlitten Schocks. Einer wurde leicht verletzt. Die Südbahnstrecke könnte im betroffenen Bereich (Breitenstein - Semmering) bis zu drei Wochen gesperrt sein. Im Bild: Die Unfallstelle im Pollereswand-Tunnel. - FOTO: APA/ÖBB - ++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK UND REDAKTIONELL ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND ++

Die Waggons, die mit einer Hilfs-Lok kollidiert waren, seien noch nicht freigegeben. Die Sicherstellung werde aufrecht bleiben, bis die Untersuchungen des Gutachters abgeschlossen sind, sagte Habitzl am Donnerstag. Die Unfallstelle selbst sei durch die Staatsanwaltschaft nicht gesperrt. Die ÖBB seien demnach auch nicht an ihren Arbeiten nach der Karambolage gehindert.

Semmering-Bahnunfall: Strecken-Freigabe früher als geplant
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Ein Lokführer - jener, der mit der angeforderten Hilfs-Lokomotive unterwegs war, als es zu der Kollision kam - befindet sich laut Habitzl im Krankenhaus. Er ist nach Informationen der Staatsanwaltschaft schwer verletzt. Was ihn angehe, sagte ÖBB-Sprecher Christopher Seif, dass dieser nach der Karambolage selbst aus dem Tunnel gegangen sei. Der Kollege habe definitiv keine inneren Verletzungen. Es sei von Prellungen und einer Schnittwunde die Rede gewesen. Im Krankenhaus soll ein Knochenbruch festgestellt worden sein.

Fünf Millionen Euro Schaden

Bei dem Unfall ist ein Schaden von mindestens fünf Millionen Euro entstanden. Diese Zahl hat ÖBB-Vorstand Franz Seiser am Mittwochabend in einem Interview für die ORF-Nachrichtensendung "NÖ heute" genannt.

Der Güterzug mit 21 Waggons, der letztlich mit vermutlich 40 bis 60 km/h auf eine angeforderte Hilfs-Lok prallte, die bergwärts fuhr, dürfte bereits etwa einen Kilometer zurückgerollt sein. Schauplatz des Unfalls war der Pollereswand-Tunnel zwischen zwei Viadukten bzw. zwischen Breitenstein und Semmering. Nach Angaben von ÖBB-Sprecher Christopher Seif vom Donnerstag entgleisten 14 Wagen, zwölf davon in dem Tunnel.

An der Unfallstelle werde "mit Hochdruck" gearbeitet. Man komme besser voran als zunächst vermutet, sagte Seif. Demnach soll der Tunnel bis Freitagfrüh freigemacht sein. Noch am Vormittag könnte dann mit den Instandsetzungsarbeiten begonnen werden. Es sei daher davon auszugehen, dass Züge noch vor dem Weihnachtsreiseverkehr wieder über den Semmering rollen werden.

Sperre hält an

Indes könnte die Freigabe der Bahnstrecke über den Semmering nach dem Güterzug-Unfall früher als geplant erfolgen. Angepeilt werde der 14. Dezember mit Betriebsbeginn um 3.30 Uhr, teilte ÖBB-Sprecher Christopher Seif am Donnerstag mit. Ursprünglich waren die Bundesbahnen von einer bis zu dreiwöchigen Sperre ausgegangen.

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