Sechs Konik-Pferde beziehen Weide

Sechs Konik-Pferde beziehen Weide
Eine urtümliche Pferderasse zieht nach Marchegg. Die Weidefläche wurde nun offiziell eröffnet.

Eine von der der EU geförderten LIFE + Naturschutz-projekts eingerichtete Weide im WWF-Auenreservat wurde nun bezogen. Die 6 Konik-Stuten durften nach einigen Wochen auf einer Eingewöhnungskoppel nun auf eine großzügige Fläche von vorerst 35 Hektar in Marchegg ziehen. Die Koniks sollen dabei als aktive Landschaftspfleger eingesetzt werden. Die grasenden Pferde verhindern das Zuwachsen der Wiesen, lichten Wälder auf und halten durch ihre Huftritte Bodenstellen offen. Davon profitieren gefährdete Arten wie der Weißstorch oder die Wildbienen.

WWF-Geschäftsführerin Johanides erklärt: „Koniks sind sehr selbstständige Pferde. Unsere Herde lebt zwar in der Obhut der Menschen, aber in einer Form, die am ehesten den natürlichen Bedingungen entspricht.“ Für die wissenschaftliche Begleitung des Projekts wurde ein Beirat eingerichtet, dem unter anderem Veterinärmediziner, Ökologen und erfahrene Tierhalter angehören.

Die sechs Gründertiere der Marchegger Herde stammen aus einem großen Naturreservat in Polen. Dort werden Koniks seit fast 90 Jahren als Nachfahren der ausgestorbenen Tarpans gezüchtet. Die kleinen Pferde sind graubraun, haben Zebra-artige Streifen an den Beinen und einen dunklen Aalstrich am Rücken.Zu einer vollständigen Gruppe gehört ein Hengst, sowie mehreren Stuten und Jungtiere. Ab 2016 soll auch in der Marchegger Herde ein Hengst für Nachwuchs sorgen. Im Laufe der nächsten vier bis fünf Jahre soll die Herde dann langsam auf einen Zielbestand von rund 20 Tieren anwachsen.

Im WWF Auenreservat können sie die Koniks in ihrem natürlichen Umfeld und Lebensraum aus nächster Nähe beobachten. Ein Weidezaun umgrenzt die Weidefläche aus Wiesen, Wäldern, Schilfröhrichten und Altarmen. Der Zaun ist so ausgeführt, dass die kleinen Pferde nicht ausbrechen, Wildtiere aber ungehindert passieren können. Selbstverständlich sind alle Rundwanderwege im Reservat trotz des Weidezaunes auch für die Besucherinnen und Besucher weiterhin uneingeschränkt begehbar.

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