Ringen um 150 Jobs beginnt

Frustration im Werk: 150 Arbeitsplätze sind in Gefahr
Voith-Tochterfirmen könnten Mitarbeiter aufnehmen, Ruf nach Management-Buy-out.

Es sind entscheidende Tage und Wochen, die nun für die Mitarbeiter des Voith-Paper-Standortes in St. Pölten anbrechen. Wie berichtet, will der Konzern das Papiermaschinenwerk zusperren, 150 Menschen bangen um ihre Jobs.

Nachdem das Management die Hiobsbotschaft verkündet hat, beginnt jetzt das Ringen um die gefährdeten Arbeitsplätze. "Um jeden einzelnen werden wir kämpfen", verspricht Betriebsrat Hans-Joachim Haiderer.

Nach drei Betriebsversammlungen und nächtelangen Besprechungen wurde nun ein Fahrplan ausgetüftelt, wie das Schlimmste verhindern werden könnte. Haiderer hofft, dass einige Mitarbeiter von den Tochterfirmen Hydro und Turbo übernommen werden können. Zudem will der Betriebsrats-Vorsitzende, dass die Verantwortlichen die Möglichkeit eines Management-Buy-outs in Betracht ziehen. Eine Fremdfirma könnte Maschinen auf dem Voith-Standort nutzen, das Personal würde weiter gebraucht werden.

"In dieser Frage wünsche ich mir eine schnelle Entscheidung des Konzerns. Dass das System funktionieren kann, haben wir in der Vergangenheit schon mit der Firma Bauschutz bewiesen", sagt Haiderer.

Und noch immer drängen Arbeiter und der Betriebsrat auf ein Zukunftskonzept. Haiderer: "Die Belegschaft musste schon zwei Restrukturierungspakte über sich ergehen lassen, jetzt folgt das nächste. Es muss einmal deutlich gesagt werden, wo die Reise hingehen soll."JobsucheFür jene Arbeiter, die sich von Voith trennen werden müssen, rechnet sich der Betriebsrat trotzdem gute Jobchancen aus. Als im Vorjahr 250 Arbeiter den blauen Brief bekamen, war die Verzweiflung groß. Von diesen Männern und Frauen sind aber nur noch 20 beim Arbeitsmarktservice gemeldet. "Die Voith-Mitarbeiter sind gut ausgebildet und sehr professionell. Das hilft bei der Jobsuche."

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