Krankenschwester stürzte 150 Meter in den Tod

An dieser Stelle entdeckten die Retter die Leiche der Frau. Die erfahrene Wanderin dürfte auf einer Eisplatte ausgerutscht sein
27-Jährige feierte Silvester am Berg. Beim Abstieg rutschte sie auf einer Eisplatte aus.

Noch zu Silvester hatte das junge Liebespaar auf der Kienthalerhütte am Schneeberg gefeiert, getanzt, gelacht. Nun ist die 27-jährige Julia W. tot. Die junge Krankenschwester aus Ternitz, Bezirk Neunkirchen, stürzte Samstagvormittag vor den Augen ihres Partners beim Abstieg ins Tal 150 Meter in die Tiefe. Für sie kam jede Hilfe zu spät.

Am 31. Dezember war das Pärchen zur Kienthalerhütte aufgestiegen. Gemeinsam mit vier weiteren Bekannten von Julia W. wollten die beiden den Jahreswechsel bei einem idyllischen Hüttenabend feiern. Am Neujahrstag unternahmen die jungen Leute noch eine Schneebergwanderung. Erst für den 2. Jänner war die Heimkehr geplant.

Als die 27-Jährige und ihr Freund schließlich am Samstag gegen 12 Uhr am Grafensteig unterwegs waren, passierte das Unglück. Aufgrund der Witterungsverhältnisse war der Wanderweg im Schatten sehr vereist. Julia W., die laut Einsatzkräften gut ausgerüstet war und als erfahrene Wanderin galt, dürfte auf dem eisigen Untergrund ausgerutscht sein und stürzte rund zehn Meter über eine Böschung ab.

Konnte nicht stoppen

Sie konnte ihren Sturz nicht abfangen und fiel über felsiges Gelände 150 Meter in die Tiefe. Ihr geschockter Freund setzte einen Notruf ab und kletterte unter Lebensgefahr zu Julia W. nach unten, doch er konnte seiner Freundin nicht mehr helfen.

Für die Bergretter aus Puchberg und Reichenau gestaltete sich der Einsatz schwierig. Aufgrund des Nebels waren Hubschrauberflüge aus Wiener Neustadt nicht möglich. Für ihren Aufstieg zur Unfallstelle in der Bockgrube benötigten die Einsatzkräfte rund zwei Stunden. Der Arzt konnte nur mehr den Tod der Frau feststellen. Die Verunglückte wurde später mit einem Polizeihubschrauber aus Graz mittels Tau geborgen.

In Ternitz war der Schock groß. "Sie war von ihrem Wesen her ein Sonnenschein", erzählt Bürgermeister Rupert Dworak betroffen. W. sei ein sozialer Mensch gewesen, die sich sogar bei Hilfsprojekten im Ausland engagiert hatte. "Wir sind alle zutiefst erschüttert."

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