Familie sucht nach Antworten

Laut Peter B. war sein Vater ein vorsichtiger, versierter Flieger
Unglückspilot wird in Deutsch-Wagram beerdigt. Sohn kritisiert die Austro Control.

Das Schlimme war das Ungewisse. Du kannst nicht essen, nicht schlafen. Und du hoffst ja immer", sagt Peter B. Auch knapp zwei Wochen nach dem Absturz eines Leichtflugzeuges, bei dem sein Vater, der 77-jährige Vladimir B., und der Brite Peter H. starben, beschäftigt B.s Familie die Frage nach dem Warum. Am Donnerstag wird der Pilot in seiner Heimatgemeinde Deutsch-Wagram beigesetzt.

Wie berichtet, war die Propellermaschine des Typs Sting TL 2000 am 17. September vom Radarschirm verschwunden. Erst nach zweitägiger Suche wurde sie am Grießenkar in Salzburg gefunden. "Vor allem für meine Mutter war es ein Riesenschlag", erzählt B. Sein Vater sei ein erfahrener Pilot gewesen. "Er fliegt seit 30 Jahren und sicher jede Woche", betont er. Weswegen er kaum glauben kann, dass ein Föhnsturm das Unglück ausgelöst haben soll. "Wie ich meinen Vater kenne, wäre er nicht bei starkem Wind geflogen".

Laut B. würde die Polizei zudem Zeugen suchen, die herabfallende Teile beobachtet haben sollen. Er hält einen technischen Defekt als Ursache auch für möglich. Die Ermittler dementieren. Es gebe drei übereinstimmende Zeugenaussagen, wonach das Flugzeug beim Überqueren des Gebirges wegen des Föhnsturms gescheitert sei.

Keine Info

B. übt zudem Kritik an der Luftfahrtagentur Austro Control. Am Unfalltag brachte er seinen Vater und Peter H. zum Flugplatz nach Břeclav, Tschechien. Dort habe H. auf dem Pilotensitz Platz genommen. Nach dem Service wollten die beiden den Flieger nach Spanien bringen. In Trentino sollten sie um 16 Uhr zwischenlanden.

Doch Vladimir B. meldete sich nicht wie vereinbart bei der Familie. Die blieb im Ungewissen, bis B. gegen 21 Uhr bei der Austro Control anrief und erfuhr, dass ein Flugzeug vermisst wurde. Eine Stunde später gab es erste Internet-Meldungen. "Wenn ich dort nicht anrufe, hätte ich es aus den Medien erfahren", kritisiert er mangelnde Infos. Bei der Austro Control versteht man den Ärger, jedoch könne man Verständigungen nicht aktiv vorzunehmen. Man verfüge nur über Infos zum Flug. Die Alarmmeldung sei sofort weitergegeben worden. B. kann aber nicht verstehen, wieso der Flieger so lang nicht gefunden wurde. Hier heißt es, dass Radardaten verschiedener Systeme ausgewertet werden mussten.

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