Elternvereinskasse fehlen 100.000 Euro

Frühlingssujet
Der gute Ruf eines Gymnasiums in Niederösterreich droht durch eine Affäre bekleckert zu werden.

Von den Konten des Elternvereins sollen seit etwa 2005 an die 100.000 Euro verschwunden sein. Am Freitag wurde Strafanzeige eingebracht. Der Obmann des Elternvereins, ein Jurist und Kommunalpolitiker, steht im Verdacht das Geld veruntreut zu haben. Die Kriminalpolizei ermittelt.

Zerknirscht reagierte man am Freitag in der Direktion der Schule auf den Anruf des KURIER. „Ja, es ist richtig. Es gibt ein laufendes Verfahren, mehr kann ich zum jetzigen Zeitpunkt dazu nicht sagen“, sagt die Direktorin.

Die Schulleitung hat bemerkt, dass vom Elternverein Rechnungen nicht getilgt wurden und Mahnungen ins Haus flatterten. Nachdem die Anrufe beim Elternvereinsobmann unbeantwortet geblieben seien, habe die Schulleitung dessen Stellvertreter informiert. Dieser soll bei einer Kontrolle der fünf Bankkonten des Elternvereins aus allen Wolken gefallen sein. Bis auf ein Konto, auf dem sich ein Guthaben von mehreren Tausend Euro befand, sollen alle anderen leer geräumt worden sein, heißt es.

Die in den Statuten des Elternvereins ausgewiesene Kassiererin wusste nicht einmal etwas von ihrer angeblichen Funktion. Ihr Name dürfte missbräuchlich angegeben worden sein. Nach einem Kassasturz rechnet man nun mit einem Schaden von 100.000 €. Mit den Geldern werden Schüler unterstützt oder Projekte finanziert.

Der stellvertretende Obmann erstattet Strafanzeige, bestätigt die Polizei. Der durch die Aussage beschuldigte Obmann konnte noch nicht vernommen werden. Es gilt die Unschuldsvermutung. Für den KURIER war er nicht erreichbar.

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