Bundesheer ist im Drohnen-Zeitalter angekommen

Das Bundesheer startet mit den Drohnen in eine neue Ära.
18 unbemannte Flugzeuge sollen auch zur Grenzüberwachung eingesetzt werden.

Der Soldat hievt den 8,5 Kilogramm schweren Flieger in die Höhe und stoßt ihn in die Luft. Fast geräuschlos hebt der unbemannte Späher vom Militärflugplatz in Wiener Neustadt ab und steigt in Richtung blauen Himmel empor. Es ist das erste Mal, dass das Bundesheer seine neueste Errungenschaft öffentlich zur Schau stellt. Seit Anfang des Jahres befindet sich das Heer mit seinen nagelneuen Flugdrohnen vom Typ "Tracker" in der etwa einjährigen Erprobungsphase.

Fernab von neugierigen Blicken werden die unbemannten Aufklärungsflüge über Truppenübungsplätzen für den Echtbetrieb getestet. Sobald der politische Auftrag erfolgt, sollen die Drohnen auch die Flüchtlingsströme an den österreichischen Grenzen aus der Luft überwachen. Für den Einsatz im freien Luftraum und abseits von militärischen Sperrgebieten müssen aber strenge Richtlinien erfüllt werden. Die Flugsicherung Austro Control muss beispielsweise den jeweiligen Luftraum für die Drohnen sperren.

Bundesheer ist im Drohnen-Zeitalter angekommen
ABD0106_20160420 - WIENER NEUSTADT - ÖSTERREICH: Der Bodenkontrollstand zur Steuerung der Drohne , während der Vorstellung des Drohnensystems "Tracker" im Rahmen einer Veranstaltung des Bundesministeriums für Landesverteidigung am Mittwoch, 20. April 2016, in der Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt. Die Drohnen werden zur Aufklärung eingesetzt, haben eine Reichweite von 20 Kilometern und können eine Flughöhe von maximal sechs Kilometern erreichen. - FOTO: APA/HARALD SCHNEIDER

High-Tech

3,3 Millionen Euro hat sich das Heer die 18 Tracker samt Steuerungseinheiten und Ersatzteile Kosten lassen. "Bewaffnet" sind die Mini-Flieger mit einer Spannweite von 3,6 Meter mit hochauflösenden Kameras, Waffen dürfen und können keine darauf montiert werden. "Wir müssen genaue Datenschutzrichtlinien einhalten. In der Drohne selbst dürfen keine Fotodaten aufgezeichnet werden, weil sie im Falle eines Absturzes in fremde Hände geraten könnten", erklärt Oberst Rainhard Zmug von der Luftzeugabteilung des Verteidigungsministeriums.

Bundesheer ist im Drohnen-Zeitalter angekommen
ABD0101_20160420 - WIENER NEUSTADT - ÖSTERREICH: Ein Soldat präsentiert die Vorgehensweise beim Start der Drohne , während der Vorstellung des Drohnensystems "Tracker" im Rahmen einer Veranstaltung des Bundesministeriums für Landesverteidigung am Mittwoch, 20. April 2016, in der Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt. Die Drohnen werden zur Aufklärung eingesetzt, haben eine Reichweite von 20 Kilometern und können eine Flughöhe von maximal sechs Kilometern erreichen. - FOTO: APA/HARALD SCHNEIDER
Die Daten werden deswegen während des Fluges an die Bodenstation übermittelt. Fahrzeuge oder Kennzeichen können damit aus der Luft locker erkannt werden, Gesichtserkennung ist keine möglich. Neben der Grenzüberwachung sollen die Drohnen beispielsweise bei Hilfseinsätzen nach Naturkatastrophen wie Hochwasser oder Lawinenabgängen zum Einsatz kommen.
Bundesheer ist im Drohnen-Zeitalter angekommen
ABD0107_20160420 - WIENER NEUSTADT - ÖSTERREICH: Der Bodenkontrollstand zur Steuerung der Drohne , während der Vorstellung des Drohnensystems "Tracker" im Rahmen einer Veranstaltung des Bundesministeriums für Landesverteidigung am Mittwoch, 20. April 2016, in der Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt. Die Drohnen werden zur Aufklärung eingesetzt, haben eine Reichweite von 20 Kilometern und können eine Flughöhe von maximal sechs Kilometern erreichen. - FOTO: APA/HARALD SCHNEIDER

Bis 6000 Meter hoch

"Die Akkus für die beiden Propeller können die Drohne etwa 90 Minuten lange in der Luft halten. Die Reichweite beträgt 20 Kilometer", sagt Zmug. Die normale Flughöhe der unbemannten Maschinen liegt zwischen 100 und 600 Metern, in Extremfällen können sie bis 6000 Meter hoch steigen.

Bundesheer ist im Drohnen-Zeitalter angekommen
ABD0108_20160420 - WIENER NEUSTADT - ÖSTERREICH: Der Bodenkontrollstand zur Steuerung der Drohne , während der Vorstellung des Drohnensystems "Tracker" im Rahmen einer Veranstaltung des Bundesministeriums für Landesverteidigung am Mittwoch, 20. April 2016, in der Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt. Die Drohnen werden zur Aufklärung eingesetzt, haben eine Reichweite von 20 Kilometern und können eine Flughöhe von maximal sechs Kilometern erreichen. - FOTO: APA/HARALD SCHNEIDER
Bisher wurden 17 Soldaten als Drohnenpiloten ausgebildet. Sie steuern die Fluggeräte vom Boden aus mittels Joystick und Computersystem.

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