Alko-Lenker lieferte Polizei wilde Hetzjagd

Bei Ramingdorf konnte die Polizei den Amokfahrer stoppen
Ein mutmaßlicher Autodieb verletzte bei einer Amokfahrt zwischen Nieder- und Oberösterreich zwei Polizisten leicht.

Zum Glück sind die zwei Kollegen nur leicht verletzt". Was einen 44-jährigen bosnischen Staatsbürger Mittwochnachmittag zu einer höchst dramatischen und gefährlichen Amokfahrt quer durch das niederösterreichische Mostviertel bis nach Steyr in OÖ und wieder zurück bewegt hat, kann Johann Baumschlager von der Polizeidirektion NÖ noch nicht sagen. Bei der filmreifen Verfolgungsjagd waren Polizeibeamte jedenfalls mehrfach in Lebensgefahr. Zwei oberösterreichische Beamte wurden leicht verletzt. Außerdem wurden vier Streifenwägen, drei in OÖ einer in NÖ, zum Großteil massiv demoliert.

Die dramatischen Szenen nahmen in Oed, Bezirk Amstetten, ihren Ausgangspunkt. Gegen 16 Uhr zeigte dort ein Angestellter eines Malerbetriebes an, dass sein Firmenfahrzeug gestohlen worden wäre. Im Zuge der Fahndung entdeckte bei Seitenstetten eine Polizeistreife das Auto, dessen Fahrer sich jedoch nicht anhalten ließ. Im benachbarten St. Peter kam es zu den ersten gefährlichen Situationen. Dort raste der Flüchtende mit hoher Geschwindigkleit durch einen Kreisverkehr, der sich direkt neben der Polizeiinspektion befindet. Der Amokfahrer geriet laut Baumschlager mehrfach auch auf Gehsteige, raste durch einen Garten und gefährdete auf der Flucht in Richtung Steyr auch zivile Passanten. Selbst zwei Straßensperren durchbrach der 44-Jährige. Im Raum Steyr gelang es der Exekutive ebenfalls nicht den Mann zu stoppen. Dort wendete er und fuhr zurück nach NÖ. Nach rund drei Stunden gelang es der Polizei schließlich bei Ramingdorf, Gemeinde St. Peter/Au, den Rasenden in einem Wiesenstück anzuhalten und festzunehmen. Es stellte sich heraus, dass der Verdächtige nicht nur schwer betrunken (1,6 Promille) war, sondern in Österreich auch keinen legalen Wohnsitz hat, berichtete Baumschlager. Die Einvernahme zeigte, dass der Bosnier bereits Mittwochfrüh betrunken in einem fremden Auto erwischt worden war. Dabei gab er jedoch an, dass das Fahrzeug seinem Neffen gehöre.

Weil er bei der Festnahme plötzlich über Herzbeschwerden klagte, wurde der Mann unter Bewachung in ein Spital in Steyr eingeliefert. Die Untersuchungshaft ist über den Amokfahrer bereits verhängt worden, wird aus der NÖ Landespolizeidirektion bestätigt.

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