72-Jährige überlebte brutalen Raubüberfall

Kiefer gebrochen, Rippen kaputt: Heute muss die 72-Jährige operiert werden.
Pensionistin wurde von vier Männern vor ihrem Haus niedergeschlagen und malträtiert.

Es ist nur ihrem starken Willen und ihrer Fitness zu verdanken, dass Ulrike P. noch am Leben ist. Die Pensionistin muss heute, Freitag, operiert werden. Ihr Kiefer ist gebrochen, die Rippen sind kaputt, und sie hat innere Blutungen erlitten.

Die Verletzungen haben ihr vier Männer zugefügt, die ihr Mittwochabend vor ihrem Haus in Strengberg im Bezirk Amstetten aufgelauert haben. "Ich wollte zur Eingangstür gehen, als mir plötzlich jemand in den Nacken gesprungen ist", erzählt P. im Gespräch mit dem KURIER. Wie von Sinnen prügelten die teilweise maskierten Täter auf die Mostviertlerin ein und zerrten sie ins Haus. Während ein Mann mit einem Knüppel auf sie eindrosch, drohte ihr ein anderer mit einem Messer. "Abstechen, abstechen, hat einer gerufen", erinnert sich das Opfer. Danach musste P. sich auf den Bauch legen, einer der Unbekannten drückte ihr die Nase zu, es hagelte weitere Schläge. "Bitte lassen Sie mich am Leben, hab ich geschrien und dann zu Gott gebetet", erzählt die Frau.

Flucht

Danach schleiften die brutalen Gangster ihr Opfer von Zimmer zu Zimmer. Sie wollten wissen, wo der Tresor ist. "Ich habe ihnen gesagt, dass ich keinen Safe habe." Das Quartett durchwühlte in weiterer Folge alle Kästen, räumte Laden aus. Ihnen fiel nur etwas Schmuck und Bargeld in die Hände.

Drei Stunden dauerte das Martyrium von P. zu diesem Zeitpunkt bereits. Dann, in einem kurzem Moment der Unachtsamkeit der Kriminellen, lief die 72-Jährige aus dem Haus zu einem Nachbarn. P. gelang dies nur, weil sie so fit ist. Sie läuft Marathons und macht Krafttraining.

Kurze Zeit später ist schon die Rettung vor Ort, die Polizei startete eine Fahndung. Den Schlägern gelang dennoch die Flucht. Die Raubgruppe des Landeskriminalamtes NÖ hat nun die Ermittlungen übernommen, die Tatortgruppe sichert Spuren. Sachdienliche Hinweise werden bei jeder Polizeidienststelle entgegen genommen.

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