Kirche als FH-Campus

Eingang zum neuen "Corvinus Campus"
Fachhochschule mit neuem Standort in der Innenstadt.

Wiener Neustadt ist zwar Sitz der ersten Fachhochschule des Landes, "aber wir spüren diese fast 4000 Studierenden in der Stadt einfach nicht", sagt Bürgermeister Klaus Schneeberger.

Damit soll nun bald Schluss sein. Für 22 Millionen Euro entsteht im Stadtzentrum am Areal der alten Karmeliterkirche direkt neben dem alten Krankenhaus ein neuer Fachhochschul-Campus für mindestens 600 Studierende. Die 230 Jahre alte Kirche bildet das Herzstück der 10.000 großen Räumlichkeiten. Am Montag wurden erstmals die Pläne präsentiert und das Siegerprojekt des Architekten-Wettbewerbs vorgestellt. Zur Freude der Stadtführung konnte sich in dem EU-weiten Ausschreibungsverfahren mit Karl Scheibenreif sogar ein Wiener Neustädter Architekt durchsetzen.

Platznot

Bis dato verirren sich nur wenige Studenten von der Fachhochschule am Stadtrand in die City. Schneeberger erwartet sich vom neuen "Corvinus Campus" daher starke Impulse für die Innenstadt. Ein Ausbau war für die FH unausweichlich: "Wir haben einfach nicht mehr genügend Platz. Bis 2020 werden wir einen weiteren Zuwachs von 600 Studierenden haben", erklärt FH-Prokurist, Peter Erlacher. "Mit dem neuen Campus haben wir die einmalige Möglichkeit, ein Ambiente aus Moderne und Geschichte zu schaffen und Wiener Neustadt in der Außenwahrnehmung noch stärker als Hochschulstandort zu etablieren."

Architektonisch stellte das Projekt eine großer Herausforderung dar. Schließlich galt es die im 17. Jahrhundert errichtete und denkmalgeschützte Kirche in das neue Erscheinungsbild zu integrieren. Das Kirchenschiff wird in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt und die nachträglich errichtete Trennwand wieder heraus genommen. Die Kirche beherbergt in Zukunft die Bibliothek mit Leseräumen. Auch große Veranstaltungen können darin abgehalten werden.

Rund um die Karmeliterkirche entstehen mehrere moderne Neubauten. Am auffallendsten wird der sechsstöckige ovale "Wissensturm" an der Rückseite mit den Hörsälen. Einen bitteren Beigeschmack hat der 2017 beginnende Bau für einen Teil der Krankenhaus-Belegschaft. Die Klinik-Verwaltung sowie die Ärztezimmer müssen für die FH Platz machen und in Container verlegt werden. Die Finanzierung des Campus teilen sich Stadt, Land (je 6 Mio. €) sowie die FH (10 Mio. €)

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