Uhudlerverein stimmt geschlossen für die Obstwein-Lösung

Die Winzer des Uhudlervereins wollen ihren Uhudler als Obstwein deklarieren und so auch nach 2030 erhalten
Die Winzer wollen Obstwein. Die Landesrätin will weiter eine eigene Lösung durchsetzen.

Vergangenen Freitag hielt der Uhudlerverein seine Generalversammlung ab. Bereits vor der Landtagswahl beschäftigte der Uhudler die Politik. Denn 2030 soll er laut EU-Sortenverordnung verboten werden. Schon jetzt dürfen keine Direktträgerreben auf neuen Flächen ausgepflanzt werden. Das Zuwiderhandeln hat bereits fünf Winzern Rodungsbescheide, beschert, weitere sollen folgen.

Varianten

Es wurden bei der Generalversammlung mehrere Lösungsansätze diskutiert. Ein Ansatz sei, die Änderung der EU-Verordnung zu erwirken, was – "wenn überhaupt durchsetzbar – mehrere Jahre dauern würde und frühestmöglich 2020 umzusetzen wäre", heißt es von Harald Kaiser, Obmann des Uhudlervereins. Ein weiterer Ansatz ist die Erweiterung der Burgenländischen Weinbauverordnung, indem in die Rebsortenklassifizierung "Uhudlerrebsorten", die eine Kreuzung mit Vitis vinifera aufweisen, aufgenommen werden. Das ist die präferierte Lösung der zuständigen Landesrätin Verena Dunst. "Leider entstammen außer der Delaware sämtliche gängige Uhudlersorten nicht dieser Kreuzung", erklärt Kaiser. Somit dürften die in der Region bedeutendsten Uhudlersorten Ripatella und Concord weiterhin nicht ausgepflanzt und spätestens ab 2030 auch nicht mehr für die Weinherstellung verwendet werden.

Also bleibe nur mehr die Obstwein-Lösung. Das österreichische Weingesetz müsste novelliert werden, dass Rebsorten, die keiner Vitis vinifera Kreuzung angehören, als Obstwein gekeltert werden dürfen. Die Winzer könnten ihre Uhudlersorten verwenden und auch wieder legal auspflanzen. Um die Regionalität zu bewahren, ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung vorgesehen.

Im Büro der Landesrätin wird man die eigene Strategie der Rebsortenklassifizierung weiter verfolgen. Der "Obstwein-Variante" werde man keine Steine in den Weg legen, aber es gibt auch keine ausdrückliche Unterstützung, heißt es aus dem Büro.

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