Rundes Leder als Wirtschaftsmotor

Ein Höhepunkt wird das Testspiel zwischen dem 1. FC Köln und der Avita Auswahl, die von Trainer Paul Gludovatz vorbereitet wird. Am 2. Juli wird die Auswahl in Oberwart gegen die Mannschaft von Peter Stöger antreten
Profis und Amateure zieht es zum Training ins Burgenland. 1. FC Köln zu Gast in Bad Tatzmannsdorf.

Kuren, Heilmoor, Thermalwasser und Wellnessoasen locken Tausende Gäste Jahr für Jahr nach Bad Tatzmannsdorf. Seit der Fußball Europameisterschaft 2008 besuchen immer mehr internationale Top-Mannschaften den Kurort. Zum Ausspannen und zum Trainieren. Denn mit dem Angebot des Avita-Resorts und der Fußballarena, reißen sich internationale Top-Clubs um ein Trainingslager im Südburgenland. "Wir hatten heuer etwa 30 Anfragen", sagt Avita-Geschäftsführer Peter Prisching.

Am 18. Juni checken gleich zwei Mannschaften im Avita ein. Der FC Terek Grozny aus Russland mit der Austria-Legende Rashid Rachimov als Trainer und der FK Vardar Skopje aus Mazedonien, unter der sportlichen Leitung von Ex-Mattersburg Spieler Goce Sedloski. Auch der 1. FC Köln mit Trainer Peter Stöger hat ein Trainingslager in Bad Tatzmannsdorf gebucht, ebenso wie der Bundesliga Verein Sturm Graz und die arabischen Vereine FC Sharjah und AlAhli Quatar unter der Leitung von Rapid-Spieler Zlatko Kranjcar. Neben der Fußballarena in Bad Tatzmannsdorf, stehen auch der Sportplatz in Unterschützen und das Stadion in Oberwart für die Mannschaften zur Verfügung.

"Das Sportsegement hat neben Kur und Therme große Bedeutung für Bad Tatzmannsdorf", sagt Bürgermeister Ernst Karner. Die nötige Infrastruktur sei vorhanden und seit 2008 könne man das Konzept auf hohem Niveau halten. Das Avita Resort hat etwa 4000 Nächte pro Jahr durch die Fußballcamps. "Das sind etwa acht Prozent unserer Nächtigungen, mit einem Umsatz zwischen 500.000 und 600.000 Euro", sagt Prisching. Obwohl andere Tourismusgemeinden Mannschaften komplett einladen, um sie für ein Trainingslager zu gewinnen, genieße Bad Tatzmannsdorf große Nachfrage, "wir haben ein gutes Produkt und jede Mannschaft bezahlt", erklärt Prisching. Aber auch andere Betriebe profitieren von den Fußballtouristen. Die Hotelbetriebe Weiss sind die erste Adresse für Kunstrasen-Trainingslager und konnten im Winter mehr als 15 Teams begrüßen, vor allem Amateur- und Nachwuchsmannschaften waren hier zu Gast.

Nischentourismus

"Rund 100 Fußballmannschaften sind im Jahr im Burgenland zu Gast", sagt Tourismusdirektor Mario Baier. Rund 30.000 Nächtigungen entfallen auf die Kicker. Im Vergleich zu den fast drei Millionen Nächtigungen im Vorjahr, nur einige Prozent, für das Image aber wichtig, genauso wie andere Angebote. Sei es Weitwandern, Bird Watching oder Kreativreisen (siehe Zusatzbericht Anm.). "All diese Nischen erfreuen sich steigender Beliebtheit", weiß Baier. Diese Urlauber würden lokale Produkte schätzen und "auf die Qualität schauen", sagt Baier.

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