Robin Hood aus Lockenhaus in China

Mit Pfeil und Bogen trugen Peter O. Stecher und die Olympiasiegerin Zhang Juanjuan ihren Wettkampf aus
Peter Stecher trat im chinesischen Fernsehen gegen die Olympiasiegerin im Bogenschießen an.

Ich versuchte meinen Pfeil zu visualisieren, wie er den Ring festnagelt – fokussiert aber trotzdem beweglich zu bleiben war wichtig", schildert Bowman Peter O. Stecher seine Aufgabe bei der chinesischen Show "Mission Impossible". Er wurde aus sieben Weltklasse Bogenschützen ausgewählt, um gegen die chinesische Olympiasiegerin im Bogenschießen Zhang Juanjuan anzutreten; vor einem Millionenpublikum.

Zwei Wochen vor der Show wurde der Lockenhauser, Bezirk Oberpullendorf, von "Jiangsu Broadcasting", dem zweitgrößten chinesischen Privatfernsehsender, kontaktiert und zur "Chao Ji Zhan Dui Show" eingeladen, zur "Mission Impossible Show". "Ich wusste, dass die Show ähnlich wie ,Wetten, dass ...’ aufgebaut ist. Aber dass es 250 Millionen Zuseher sein könnten, das habe ich mir nicht vorgestellt", sagt Stecher. Immer schon wurden Tricks und Schüsse von Stecher gefilmt und publiziert. "So kam es, dass neben Byron Ferguson noch fünf weitere gute, bzw. Olympia-Schützen/Sieger und ich als österreichischer Show-Schütze von dem TV-Sender angeschrieben und eingeladen wurden", sagt Stecher.

Vorbereitung

Zuhause konnte sich Stecher durch den Zeitdruck nicht sehr viel vorbereiten, "eher war es wichtig, den eigenen Fähigkeiten zu vertrauen", sagt der professionelle Bogenschütze und Autor. Bis zuletzt, im Studio in Nanjing, stand nicht fest, wie die Challenge genau ablaufen würde, es galt jedenfalls herabfallende Ringe zu treffen.

Weder die Größe, Frequenz, oder das Gewicht der Ringe war klar. "Gemeinsam mit dem Regisseur der Show, Zhu Zhao Wei und mit Hilfe unserer Dolmetscherin Wang Sudong, entwickelten wir das Duell", sagt der "Bowman". Die Olympiasiegerin Zhang Juanjuan kam direkt von einem Trainingslager zur Show und stellte sich ihren Konkurrenten.

Langbogen

Stecher war mit seinem klassischen Langbogen "als Vertreter der westlichen Welt" ausgewählt worden. Der Auftritt in der Show sei das Highlight seiner bisherigen Karriere gewesen. Beim Wettkampf in China sah Stecher einen Vorteil in seinem "einfachen Bogen". "Ich konnte sehr flüssig schießen und war beweglich", sagt Stecher. Juanjuan hatte es mit ihrem Olympiabogen samt Zieleinheit nicht so leicht. Schließlich konnten beide sieben von 15 Ringen treffen und somit gingen die Sportler mit einem Unentschieden vom Platz.

Revanche

Ob es eine Revanche in nächster Zukunft geben wird, weiß Stecher noch nicht. "Ich bin zuversichtlich – und habe ja noch eine Rechnung mit Zhang Juanjuan offen", erklärt der Bogenschütze, der diesen Sport von der Pike auf gelernt hat und auch den 1. Burgenländischen Bogenschützenverein, die "LongbowArchers Lockenhaus" gründete. Als Show-, Trick-Schütze und Autor ist er ebenfalls erfolgreich. So hat er schon mehrere Bücher herausgegeben und schreibt Fachartikel.

Stecher verfasste 2008 auch das Buch "Legends in Archery – Abenteurer mit Bogen und Pfeil". Als "Bowman" oder im Robin Hood-Kostüm tritt er bei Firmenevents, Workshops, Shows und Messen auf. Sein Können vermittelt er in seinen Workshops, die er seit 1995 durchführt. www.peterostecher.com

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