Ein Herz für alte Landmaschinen

Jakob Lindau hat sein besonderes Hobby zu einer riesigen Veranstaltung gemacht und organsiert mit mehr als hundert Mitstreitern den Dreschkirtag
Jakob Lindau sammelt Landtechnik, repariert die Geräte und startete den Dreschkirtag in Rechnitz.

Jakob Lindau ist 20 Jahre alt und kommt aus Rechnitz. Andere Jugendliche schrauben an ihrem Auto oder Motorrad. Dem Südburgenländer haben es alte Landmaschinen angetan. "Als Vierjähriger bin ich schon mit meinem Opa mit dem Mähdrescher mitgefahren", sagt Lindau. Mit 14 bekam er seinen ersten Oldtimertraktor. "Es war ein 19er Hanomag, den wir aus Hannover geholt haben", sagt der heute 20-Jährige.

Sammlung

Seit damals hat sich viel getan und es sind vier weitere Traktoren, 25 Dreschmaschinen, 27 stationäre Motoren und zig andere Landtechnikgeräte dazugekommen. Darunter sind verschiedene Stücke aus der Umgebung, "aber es gibt auch Sahnestücke, die man von weiter weg holt", sagt Lindau, der bereits in Leipzig und Tirol Geräte abgeholt hat. Die ältesten Stücke sind bereits um die Jahrhundertwende gebaut worden, "es sind primitivste Dreschmaschinen mit Holzzahnrädern oder unsere neue Säulenbohrmaschine mit Pedalantrieb".

Doch der HTL-Absolvent sammelt die Geräte nicht nur, er bringt sie auch wieder zum Laufen. "Umso spezieller und seltener das Stück ist, umso schlechter darf der Zustand sein", sagt der Landtechnik-Sammler. Es habe auch schon einen Traktor gegeben, an dem er zwei Monate herumgeschraubt hat, aber dann ist die Zugmaschine angesprungen und gefahren. "Es steckt da sehr viel Herzblut und Liebe zum Detail drinnen", sagt Lindau. Gelernt hat er die meisten Sachen durch Erfahrung, "grundlegendes technisches Verständnis gehört dazu", erklärt der 20-Jährige.

Vor fünf Jahren startete er gemeinsam mit seinen Vater den historischen Feldtag, den Dreschkirtag, mit vielen Gleichgesinnten wird die Veranstaltung jedes Jahr größer.

"Wir arbeiten das ganze Jahr auf diesen Tag hin, es ist schon ein Höhepunkt, aber auch beim Stress und dem Risiko", sagt Lindau. Doch es sei schön, dass jedes Jahr mehr Leute kommen, sich für sein Hobby begeistern können und Freude an den alten Geräten haben.

Freizeit

Für sein Hobby geht fast seine ganze Freizeit – neben seinem Studium an der FH für Energie und Umweltmanagement – drauf. "Es ist mittlerweile mein einziges Hobby", sagt Lindau. Spezielle Maschinen, die er noch unbedingt haben muss, gäbe es keine. "Das Spektrum ist so groß, da gibt es noch einiges", sagt der Sammler.

Bei den Kosten geht es bei den Landtechnikmaschinen "von bis". "Andere fahren nach Alaska jagen oder Perlentauchen, wir kaufen halt Alteisen – jeder füttert seinen Vogel", sagt Lindau. Es ist jedenfalls ein Hobby mit bleibendem Wert, als Geldanlage dürfe man es aber nicht sehen.

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