Dealer verkaufte auch im Krankenbett Drogen

Die Polizei konnte drei Kilo Cannabisblüten sicherstellen
Ermittler zerschlugen eine Drogenbande, die Medikamente, Gras und Crystal Meth verkaufte.

Jugendliche, die im Raum Stegersbach Cannabis rauchten und erwischt wurden, waren der Startpunkt der Ermittlungen der Suchtgiftermittler des Bezirkspolizeikommandos Güssing. Seit Mai 2014 sei man den Hintermännern auf der Spur, die das Cannabis produziert haben, mit Erfolg.

Der steirische Drogenring war gut organisiert, doch sechs Mitglieder zwischen 19 und 58 Jahre konnten ausgeforscht werden. Ein 58-jähriger Frühpensionist aus Graz ist der Hauptverdächtige. "Während er wegen gesundheitlicher Problemen im Spital war, wickelte er seine Drogengeschäfte von dort ab", sagt Ewald Dragosits, Bezirkspolizeikommandant Güssing. In der Nacht soll der Mann mit einem Taxi die Suchtmittel geholt und sie am Krankenbett verkauft haben.

"Den 58-jährigen Haupttäter und seinen 22-jährigen Lieferanten konnten wir bei einer Drogenübergabe in einer Wohnung in Graz verhaften", sagt ein Ermittler. Die beiden verbarrikadierten sich noch, wurden aber von der Polizei überwältigt, verletzt wurde niemand. Die Polizei konnte Drogen, Bargeld, einen Schlagring sowie ein Gewehr sicherstellen. Bei sechs Hausdurchsuchungen fanden die Beamten vier Indoor-Cannabis Plantagen und "drei Kilo Cannabisblüten wurden sichergestellt", erklärt Dragosits. Doch die Täter hatten nicht nur Gras im Angebot, sie sollen auch 50.000 Stück suchtgifthältige Medikamente und psychotrope Stoffe verkauft haben. "Außerdem hatten sie geringe Mengen Crystal Meth", sagt Dragosits. Hier gehen die Ermittlungen weiter, das Crystal soll aus Tschechien stammen. In den vergangenen vier Jahren sollen sie einen Erlös von rund 193.000 Euro erzielt haben.

Der 58-Jährige und zwei 22-Jährige sitzen in U-Haft, drei weitere Verdächtige wurden angezeigt.

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