Brandstiftung im Uhrenmuseum: Haftstrafe für jungen Feuerwehrler

Wolfgang Komzak konnte sich beim Brand in letzter Minute retten
23-Jähriger half sogar bei Löscharbeiten in Aschau mit - Urteil nicht rechtskräftig.

Der Brand des denkmalgeschützten Hauses neben der Uhrenstube in Aschau (Bezirk Oberwart) hatte im Oktober 2013 für eine Großeinsatz von über 100 Feuerwehrleuten gesorgt. Der Museumsleiter und Besitzer des historischen Gebäudes, Wolfgang Komzak, wurde mitten in der Nacht von den Sirenen geweckt, durch die Flucht ins Bad des alten Bauernhauses konnte sich der 72-Jährige quasi in letzter Minute retten. Er überstand den Brand unverletzt. Beträchtlich war der materielle Schaden, der etwa 240.000 Euro beträgt.

Ein 23-jähriger Feuerwehrmann, der sogar an den Löscharbeiten beteiligt war, wurde als Tatverdächtiger ermittelt. Der Südburgenländer, der sich seit seiner Festnahme im Jänner in U-Haft befand, musste sich am Dienstag in Eisenstadt vor Gericht verantworten.

Staatsanwältin Verena Strnad legte dem Mann mehrere Vergehen, darunter Brandstiftung und Sachbeschädigung, zur Last. Er soll zudem in drei weiteren Fällen versucht haben, Feuer zu legen, darunter auch im Garten seines Elternhauses. Die Sirenen der Feuerwehr habe er jedes mal selbst aktiviert.

"Mir ist es psychisch nicht gut gegangen. Ich kann es mir selbst nicht erklären. Es war eine Blödheit von mir", rechtfertigt sich der Beschuldigte. Durch den Tod des Großvaters habe er zum Alkohol gegriffen. In betrunkenem Zustand soll er auch das Strohdach des Museums in Brand gesteckt haben.

Ein Gutachter attestierte dem 23-Jährigen eine Anpassungs- und Angststörung.

Richterin Gabriele Nemeskeri verurteilte den Mann (nicht rechtskräftig) zu 18 Monaten Freiheitsstrafe, fünf Monate davon unbedingt. Laut Weisung des Gerichts muss sich der 23-Jährige regelmäßigen Alkotests unterziehen und sich einer psychologischen bzw. psychiatrischen Therapie unterziehen.

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