Vorher-Nachher: Neuer Glanz in alten Räumen
Wohnexperten sind sich einig: Der individuelle Geschmack steht über jedem Trend. Geht es um die eigenen vier Wände, sollte man jedoch langfristig denken: „Es soll auch nach zehn Jahren noch gut anzusehen sein“, sagt Ulrike Nachbargauer von UNA plant. Die Gestaltung von Restaurants und Shops geht sie dafür mutiger an: „In dem Bereich ist es wichtig, dass man auf gegenwärtige Entwicklungen reagiert und ins Einrichtungskonzept aufnimmt“, erklärt die Innenarchitektin.
Aktuelle Trends werden jedes Jahr in Mailand auf der Möbelmesse Salone del Mobile vorgestellt. „Heuer lautete das Schlagwort Dschungel. Es waren intensive Grüntöne und florale Muster mit Blättern und Tieren wie Elefanten und Löwen zu sehen“, resümiert Nachbargauer.
Aber auch in Schauräumen und privaten Wohnungen gibt es einige Farben, Materialien und Designs, die derzeit häufig zu sehen sind. Dazu zählen große, mundgeblasene Glühbirnen mit sichtbaren Drähten ebenso wie Industrielampen und Blumentöpfe oder Kerzenständer aus Messing. „Sie sind trotz ihrer reduzierten Form ein perfekter Blickfang und passen in jeden Wohnraum“, erklärt Sabrina Haindl, Innenarchitektin und Gründerin von Uniek (holländisch: einzigartig).
Raumgestalter wissen: Abwechslung im Wohnraum ist das A und O. Daher rät Haindl generell zu Kontrasten und auffallenden Akzenten. „Polster, Bilder und Teppiche sind schnell ausgetauscht, daher darf die Auswahl der Accessoires durchaus mutiger sein“, sagt sie. Dasselbe gilt für Wandfarbe. „Sie ist schnell übermalt, wenn sie doch nicht gefällt“, so Haindl.
Apropos Farbe. Die Pantone-Farbe des Jahres ist „Ultra Violet“ – sie wird nicht nur im Grafikdesign, sondern auch im Wohnraum eingesetzt. Außerdem beliebt sind Grautöne und Pastellfarben wie Mintgrün. Kleinere Accessoires strahlen in Pink oder Neongelb. Der Trend bewegt sich generell in eine schrille Richtung, beobachtet Haindl: „Die 80er- und 90er-Jahre feiern ein Comeback. Es wird wieder bunter.“
Ein derzeit beliebter Dreier-Materialmix besteht aus geriffeltem Glas, braunem Nussholz und lackiertem Edelstahl – auch das erinnere Haindl an die 80er-Jahre. „Bei knalligen oder sehr abwechslungsreichen Kombinationen muss man aber wissen wie. Wer an der einen Stelle mutig ist, muss an einer anderen reduzieren“, empfiehlt die Innenarchitektin.
Grafische Schwarz-Weiß-Muster an den Wänden gehören übrigens dem Jahr 2017 und damit der Vergangenheit an. Stattdessen geben Tapeten in knalligen Farben immer häufiger den Ton an. Haindl: „Da sie aber aufwendig aufzutragen sind, sollte man ganz genau wissen, was gefällt.“
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