Stile für den Freiraum

Stile für den Freiraum
20 Gartenportraits mit verschiedenen Gestaltungsvorschlägen: Ein neues Buch bietet praktische Lösungen für jeden Grünbereich.

Ein Garten als erweitertes Zimmer des Wohnraums ist wohl die wunderbarste Sache auf der Welt. Bei der Planung müssen Prioritäten gesetzt werden. Zu bestimmen ist, welche Räume entstehen sollen, welche Gestaltungsform dem eigenen Geschmack entspricht und welche gewünschte Farbgebung von nun an das Grundstück zieren soll. Doch vorab müssen die Bedingungen wie Lage, Klima, Lichtverhältnisse und Bodenbeschaffenheit des Grünraumes geklärt werden. Auch die Jahreszeiten sind ein wichtiger Aspekt, den man bei der Planung berücksichtigen sollte. Mithilfe von Checklisten und Tabellen gelingt die gewünschte Bepflanzung unter Rücksichtnahme auf die Blütezeit und den jeweiligen Standort. Bei vielen Anlagen sind sogenannte Mischformen anzutreffen. Diese Vielfältigkeit entsteht durch die Kombination verschiedener Gestaltungsarten und strahlt Lebendigkeit aus.

Wie ein Sprungbrett in die Natur wirkt das Holzdeck am Rand des Grundstücks. Die Bewohner haben sich gegen eine Hecke zur Abgrenzung entschlossen – die umliegende Landwirtschaftszone wird somit in die Architektur mit einbezogen. Nun blickt man wie durch ein Fenster vom Garten über die Hügellandschaft mit Obstbäumen und den dahinterliegenden Wald. Der größte Teil des Außenbereichs war vor dem Projekt bereits mit Betonplatten ausgelegt, dazwischen wurde dann mit Kieswegen, Findlingen und Rasen eine ruhige, meditative Atmosphäre geschaffen.

Eine Wasserstelle kann in jedem Garten integriert werden.

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Das Lebenselixier Wasser hat besondere Wirkung auf Erholung und Entspannung im Grünen. Es leitet Wärme, reinigt, verkörpert Ruhe und spendet Energie. Ein Beispiel für eine moderne Variante ist etwa der puristische Pool. Dieser wurde mit einer Folie ausgekleidet und mit Holzrost eingefasst. Ein Natursteinbelag und die Bepflanzung mit Gräsern und Wildbirne passen zum zurückhaltenden Design. Bei der Wahl einer Wasserstelle ist zu beachten, wie viel Zeit in die Pflege investiert werden kann. Große Becken benötigen eine Baugenehmigung. Zudem sind Filteranlagen zur Reinigung empfehlenswert – oder es kommen Regenerationspflanzen wie der sauerstoffspendende Hahnenfuß zum Einsatz.

Ob Pool oder Zierteich bleibt letztlich eine Geschmacksfrage.

In einem etwas kleineren Garten ist etwa ein Sonnendeck auf dem angelegten Seerosenteich eine platzsparende Lösung. Dieser befindet sich auf erhöhtem Terrain und wurde mit einer Filteranlage ausgestattet, mit Granit-Steinen ausgelegt und mit einer Folie abgedichtet. Außerdem haben sich die Bewohner für die Einfassung des Beckens mit tropischem Ipé-Holz entschieden. Ein Trompetenbaum, sowie Ahorn, Tellerhortensie, Iris und verschiedene Gräser umrahmen den Pool. Ob nun modern oder naturbelassen, Gewässer sind ein wirkungsvolles Element für jeden Grünbereich.

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Auf den ersten Blick scheinen manche Gartensituationen viel komplizierter und schwieriger zu sein, als sie tatsächlich sind. Damit die Umsetzung der Pläne mit besonderer Sensibilität im Einklang mit den natürlichen Gegebenheiten erfolgt, muss man sich selbst, die eigenen Ansprüche und seinen Außenraum gut kennen. Mit dem nötigen Basiswissen, Inspiration und genügend Zeit gelingt es aber schließlich, das Spiegelbild seiner Seele, die private, grüne Oase für sich zu finden.
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Der Bildband „Gartensituationen“ von Alain Diebold und Silvia Schaub enthält über 300 Ideen für eine individuelle Gartengestaltung.
Callwey Verlag, € 41,10

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