Rohe Ansichten

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Thomas Feichtner zählt zu den erfolgreichsten Gestaltern des Landes. Wie er seinen Entwürfen Form verleiht, ist nun in seiner zweiten Monografie anhand von mehr als 200 Bleistiftskizzen erfahrbar.

"Ich glaube, dass man ein Stück weit aus der digitalen Lawine erwacht und viele Qualitäten im Analogen erkennt. Also auch in der Skizze", sagt Thomas Feichtner. Für ihn ist die manuelle Herangehensweise aktueller denn je: Obwohl das meiste mittlerweile am Computer mit 3-D-Software entworfen wird, bleibt er Stift und Papier bis heute treu. Das Portfolio des in Wien lebenden Gestalters mit brasilianischen Wurzeln ist weitreichend – es enthält Einrichtungsgegenstände wie Möbel, Lampen und Geschirr ebenso wie Sportgeräte oder Schmuck. Er arbeitet für heimische Produzenten wie die Glasmanufaktur Lobmeyr, das Möbelhaus Interio, Augarten Porzellan oder die Neue Wiener Werkstätte und hat sich auch auf internationalem Parkett einen Namen gemacht: Karboxx, ein italienischer Leuchtenproduzent, der tschechische Möbelbauer Ton oder die deutsche Silberschmiede Carl Mertens haben den Kreativen schon engagiert.

Ob Carving-Ski oder Silberbesteck: Die vielfach ausgezeichneten Arbeiten des Wieners (2011 erhielt er u. a. den Österreichischen Staatspreis für Design) positionieren sich zwischen Industrie und Manufaktur, zwischen Einzelstück und Serienproduktion. In "Design unplugged" legt er nun erstmals deren Entstehungsgeschichte offen und gewährt Einblick in seine täglich Entwurfsarbeit.

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Projektmonografie „Design Unplugged“ von Thomas Feichtner. Mit einem umfassenden Werkverzeichnis und Beiträgen von Christoph Thun-Hohenstein, Günter Schönberger und anderen. Erschienen bei Birkhäuser, € 29,95

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