Architekten engagieren sich für Flüchtlinge
KURIER: Wie reagieren Sie auf die aktuelle Flüchtlingslage hierzulande?
Fabian Wallmüller: Derzeit versuchen wir in Kooperation mit der IG Architektur die Lebensumstände von Asylwerbern im "Haus Daria" in Wien zu verbessern. Weil die Küche der einzige Gemeinschaftsraum auf dem Geschoß ist, wollen wir sie mit Stauraumlösungen verbessern. In der Folge wollen wir auch die Aufenthaltsqualität auf den Gängen mit multifunktionalen Möbeln steigern.
Es gibt einige Initiativen – von Nepal bis Alaska. Das Dorf "Kivalina" in Nordamerika etwa liegt auf einer Landzunge, die bald vom Meer überspült werden wird. Wir haben den notwendigen Umzugsprozess unterstützt und ein "Relocation Center" geplant. In Südsudan sollte ein Bürogebäude für eine Hilfsorganisation entstehen. Das Projekt musste aber wegen der Kämpfe stillgelegt werden. Das Leid der Bevölkerung ist zu groß, Notunterkünfte sind derzeit dringlicher.
Welche Ziele verfolgt "Architektur ohne Grenzen"?
Über Architektur die Lebensbedingungen benachteiligter Menschen zu verbessern und dabei die Gemeinschaft zu stärken. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, mit den Einheimischen zusammen zu planen und zu bauen. Man kann den Menschen nicht etwas von außen aufdrängen, man muss sie integrieren. Nur so entsteht ein Wissenstransfer in beide Richtungen.
Der Verein "Architektur ohne Grenzen Austria" wurde 2012 in Wien gegründet. Er ist eines der weltweit rund 30 Mitglieder des Dachverbands "Architecture sans Frontières". www.arch-og.at
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