Radikaler Raster von Superstudio

Die "Quaderna"-Serie ist eine der wenigen, die heute noch hergestellt wird.
Von Botticelli bis Michelangelo reicht das künstlerische Erbe, das die norditalienische Metropole Florenz aufweisen kann. Dazu zählen auch jüngere Werke – etwa von Superstudio, ein Designkollektiv aus den Sechzigern, das bis heute gefeiert wird.

Provokante Collagen, Filme, Happenings, Inszenierungen und Ausstellungen: Das Designkollektiv Superstudio hatte nicht den Entwurf an sich im Sinn – im Gegenteil: Es rebellierte gegen den aktuellen Zustand von Design und Architektur. Ziel war es, Grenzen zu hinterfragen und Gestaltung neu zu denken.

Trotz ihrer konsumkritischen Haltung entwarf die Gruppe eine Handvoll Designobjekte. Unter anderem das knallbunte "SOFO"-Sofa oder die "Gherpe"-Lampe für Potronova. Andere Beispiele sind etwa "Lambda" und "Teso" – beides Tische für Fiovanetti.
Am berühmtesten ist jedoch die aus Tischen und Bänken bestehende "Quaderna"-Serie für Zanotta aus dem Jahr 1970. Für einen gestalterischen Neustart haben sie Sperrholz-Möbel mit weißem Laminat beklebt und mit neutralem Karo-Muster bedruckt. Das schonungslos geometrische Konzept fand Gefallen: 1971 gewann "Quaderna" die Goldmedaille der M.I.A. International Exhibition.

Ende der 1970er-Jahre lösten sich Superstudio auf. Natalini gründete ein Architekturbüro und konzentrierte sich auf das Entwerfen von Gebäuden in den Niederlanden. Di Francia arbeitete weiterhin als Designer für diverse Unternehmen. Ihre Kunst ist heute überwiegend in Museen zu bestaunen. Einige Entwürfe – wie die "Quaderna"-Serie von Zanotta – werden allerdings bis heute hergestellt.

www.zanotta.it

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