Möbel als Investition fürs Leben

Möbel als Investition fürs Leben
Möbel aus Skandinavien haben kein Ablaufdatum: Sie sind seit Jahrzehnten gefragt. In Otto Wagners Postsparkasse sind jetzt Entwürfe der dänischen Design-Ikonen Arne Jacobsen und Poul Kjaerholm zu sehen.
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Wer beim Ei an Hühner denkt, liegt falsch. Das „Aegget“ (dänisch für Ei) ist nämlich einer der bekanntesten Designentwürfe des 20. Jahrhunderts. Es handelt sich um einen Ohrensessel des dänischen Jahrhunderttalents Arne Jacobsen. Seit über 50 Jahren ist der Schalensitz ein Verkaufshit der Möbelfirma Fritz Hansen.
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Im grossen Kassensaal der Postsparkassekann nun bis 17. November den zeitlosen Entwürfen der beiden Gestalter nachgespürt werden. Für die Schau hat man mit der dänischen Botschaft und dem Hersteller Fritz Hansen zusammengearbeitet. Die Möbelfirma ist ein Synonym für skandinavische Wohnkultur und geht aus einer 1872 in Kopenhagen gegründeten Tischlerei hervor. Bis heute produziert das Unternehmen Jacobsens und Kjaerholms Serien.
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Bei aller Aktualität , die die Stücke vermitteln: Sie erzählen eine lange Geschichte über ihre Entstehung und Schöpfer. Und wie ein kleiner Handwerksbetrieb durch die Zusammenarbeit mit Designern über viele Jahrzehnte hinweg zum Industriebetrieb wurde.
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Der 1902 geborene Arne Jacobsen, der eigentlich Maler werden wollte und nur auf Drängen seines Vaters Architektur studierte, kontaktiert Fritz Hansen erstmals 1934. Es ging um einen Stuhl für ein Restaurant in Klampenborg, der in Serie produziert werden sollte. Während Jacobsen in den 1930er-Jahren hauptsächlich als Architekt tätig war, verhalfen ihm seine Möbelentwürfe zum Durchbruch: Ab 1952 entwickelte er innerhalb weniger Jahre jene Stücke, die heute Designklassiker sind.
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Das Ei, der Schwan und die Ameise erlangten ein Ansehen, das seine architektonischen Leistungen überstrahlt. Jedes seiner Sitzmöbel oder Wohn-Accessoires – von der Teekanne über den Wasserhahn bis zum Vorhangstoff – ist für ein Architektur-Projekt entstanden. „Aegget“ und „Svanen“ (Dänisch für Schwan) etwa hat Jacobsen expliziet für das von ihm errichtete Kopenhagener „SAS Royal Hotel“ entwickelt.
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„Myren“ – die Ameise auf drei Beinen – dachte er sich für die Kantine eines Pharmakonzerns aus. Dabei erfand er eine statische Neuerung: Um ein möglichst leichtes Möbel herzustellen, lässt er ein Bein weg und schneidet die Lehne taillenförmig aus, sodass der Rücken dort Unterstützung erhält, wo nötig.
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Die „7er“-Serie, eine Weiterentwicklung von „Myren“, zählt mit 175.000 produzierten Stückzahlen pro Jahr zu den erfolgreichsten Stühlen der Welt. Wie die Ameise besteht auch sie aus dampfgebogenem Sperrholz. „Ich habe die Elastizität des Holzes zum Äußersten gequält“, sagte Jacobsen 1953.
Er experimentierte aber auch mit dem für Skandinavien untypischen Material Styropor und formte daraus die Schalensessel „Svanen“ und „Aegget“. Ihre runde Form lässt sie wuchtig wirken, durch die Leichtigkeit des Materials lassen sich aber mühelos heben.
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Umgekehrt verhält es sich bei Poul Kjaerholms Entwürfen: Sie wirken leicht, klar und reduziert. Tatsächlich sind sie aber so schwer, dass sie kaum verrückbar sind. Auch das liegt an den gewählten Materialien. Er arbeitete bevorzugt mit Stahl, Marmor, Stein oder Glas in Kombination mit Leder und Leinen. Obwohl Kjaerholm gelernter Tischler war, verwendete er Holz nur selten. „Ich betrachte Stahl als ein Material mit dem gleichen künstlerischen Wert wie Holz und Leder“, sagte er dazu. Seine Vorliebe für Stahl und seine strenge Linienführung sind untypisch für nordisches Design. Damals stellten Sitzmöbel aus Stahl eine Ausnahme dar – ähnlich wie Jacobsens Styropor-Sessel.
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In der Verarbeitung des Stahls hat es Kjaerholm, der 1952 seine ersten Modelle für Fritz Hansen lieferte, zu ungeheurer Präzision gebracht. Seine reduzierten und funktionalen Entwürfe zeugen von Denkarbeit, wie die geschwungene Chaise Longue PK24 demonstriert: Die Konstruktion ist zur Gänze frei von Schrauben. Die Sitzfläche ruht frei auf einem Kufengestell und bleibt allein durch Schwerkraft und Reibung in Balance. Die Nackenrolle ist lose über das obere Ende geschlagen und wird am anderen Ende von einer Stahlstange im Gleichgewicht gehalten.
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Model: PK33, PK80, PK91Udf5;relse: se: lÊder#10igne0igneoul K2;rholm#1m;Den&ign’#194194;r: 195: 1959, 1957, 1961&##1310;ProdProducduct:PK33, PK80, PK91&Finish: lea leatherDesr: Poul 2jÊrholm#1ar of desdesign:1959, 1957, 1961&ll:l:P:l:PK33, P, PK80, P
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Kjaerholm entwickelte die ursprüngliche Form weiter und verdrehte die seitlichen Stahlstreben wie Propellerblätter. Logik demonstriert auch der Couchtisch „PK61“: Kjaerholm ordnete vier idente Stahlrahmen asymmetrisch an. Die Glasplatte erhält dadurch eine schwebende Leichtigkeit. Weil die Tischbeine nicht bis zur Kante reichen, wird ein Anstoßen an den Ecken verhindert.
Alltagstauglichkeit erweist sich nicht allein durch Form und Funktion, sondern auch durch Leistbarkeit.
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Bei Kjaerholm muss man besonders tief in die Tasche greifen: Seine Liegen sind erst ab 14.000 Euro zu haben. Jacobsens „Aegget“ kostet rund 5000 Euro – für einen einzelnen Stuhl ist auch das ein stolzer Preis.
Doch wer das nötige Kleingeld aufbringt, erwirbt ein zeitloses Schmuckstück für die Wohnung – und die Gewissheit, dass es die nächsten 20 Jahre überdauern wird. Denn solange gewährt der Hersteller Garantie

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