In Memoriam
,Stadt Wien lässt alte AUA-Zentrale abreißen‘ titelte das Luftfahrtsportal Aviation im Oktober 2012. Einige Monate später hatte sich eines unserer "Lieblingsgebäude" in einen Haufen Schutt, Schrott und Sondermüll verwandelt. Das Bauwerk, nach Plänen des Wiener Architekten Georg Lippert Ende der 1970er-Jahre errichtet, war also viel zu früh von uns gegangen. Jan Tabor ordnete es unter "Bauwerk von internationaler Bedeutung", doch ansonsten juckte der Abbruch des Baudokumentes kaum jemanden (Denkmalamt inbegriffen!). Vorangegangen waren dem Abriss ein langjähriger Leerstand des Gebäudes aufgrund einiger Querelen zwischen Stadt Wien und Austrian Airlines, die 2004 die Konzernzentrale auf den Flughafen Wien-Schwechat übersiedelte und nicht so einfach aus dem bis 2024 laufenden Vertrag rauskam. Damals berichtete Der Standard noch vom Übereinkommen, im hochflexiblen Stahlbetonskelett eine Fachhochschule anzusiedeln. ("Wäre es zu keiner Einigung mit Wien gekommen, hätte die AUA einen Nachmieter bringen oder die Liegenschaft geräumt übergeben müssen. Das hätte bedeutet, das Gebäude … abzureißen!") Die Einigung sah wohl etwas anders aus; 2012 wurde der Pachtvertrag gelöst, für den kostenintensiven Abbruch war nun der Steuerzahler zuständig. Das nun plötzlich "stark sanierungsbedürftige Gebäude", das lediglich 25 Jahre genutzt wurde, zu schleifen, da "die Suche nach einem Nachnutzer leider erfolglos blieb" passt gut zum ach so großen Bestreben der Kommune nach "Nachhaltigkeit". Na ja, dann stellen wir eben mal eine frische Vollwärmeschutzbude hin, mal schaun, wie groß der Sondermüllberg dann das nächste Mal ist.
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