Hej Stockholm, das ist Österreich!

Hej Stockholm, das ist Österreich!
IMMO hat sich in Stockholm angesehen, wie den Schweden mit Design Lust auf Urlaub in Österreich gemacht wird.

Berge, Schnee und Skihütten – dafür lieben uns die Schweden. Jahr für Jahr besuchen Tausende Skandinavier unsere Skiorte und verbringen hier ihren Winterurlaub. Dass die Alpenrepublik aber nicht nur für Après-Ski und Germknödel steht, will eine neue Ausstellung in Stockholm zeigen.

Die Designschau "A Taste of Austrian Design and Lifestyle" soll kulturinteressierte Schweden in unsere Heimat locken. "Wir suchen immer nach neuen Ideen, um Österreich zu präsentieren. In der IKEA-Heimat hat Design einen enormen Stellenwert und weckt großes Interesse", sagt Michael Tauschmann, der die Österreich Werbung, die hinter diesem Event steht, in Schweden vertritt.

"Die heimische Szene bietet eine riesige Vielfalt. Wir wollen ein Best-of ins Schaufenster stellen und haben österreichische Gestalter nach Schweden eingeladen. Insgesamt zeigen wir 22 junge Talente, zehn bereits international renommierte und acht historische Designikonen", so Tauschmann.

 

Von Kaffehaus- und Weinkultur

Hej Stockholm, das ist Österreich!

Die Konzeption der Werkschau stammt von Anna-Marie Hermann. Eröffnet wurde am 4. September in der renommierten Stockholmer "Designgalleriet", zu besuchen ist sie bis Ende des Monats. Die Ausstellung behandelt drei Themen: "Kaffeehauskultur", "Wohnen und Kochen" und die österreichische "Weinkultur".

Die Umsetzung vor Ort realisierten heimische Designer: Sascha Mikel, Martin Schnabl, und Michael Tatschl von breadedEscalope und Julia Landsiedl rückten die neunzig Ausstellungsstücke ins rechte Licht. Zu sehen sind Alltagsgegenstände wie Besteck, Geschirr und Gläser ebenso wie Möbel, Stoffe und Lampen.

Die Palette umfasst historische Exponate wie etwa den Kaffeehaus-Stuhl von Thonet oder den Stadthallen-Sessel von Roland Rainer. Den Schwerpunkt bilden allerdings zeitgenössische Stücke. Der Küchenschrank "bulthaup b2"von EOOS dient etwa als Schauraum für die Emaille-Kochtöpfe "Aromapots" von Dottings oder die Porzellanserie "Alice" von feinedinge*. Licht spenden die "relumine"-Lampen des Duos mischer`traxler und Platz nimmt man mitunter auf dem Holzstuhl "Feen" von Robert Rüf.

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Design Stockholm
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Ein wichtiger Aspekt ist die Einbindung der Besucher", sagt die Kuratorin Anna-Marie Hermann. "Es soll kein museales Gefühl aufkommen. Design ist zum Anfassen da." Bestes Beispiel ist der "Linotable" von breadedEscalope, in dessen Tischplatte die Besucher Nachrichten ritzen können. Am Ende entsteht durch einen Abdruck ein Poster. breadedEscalope inszenierte auch auf dem Gehweg vor der Galerie eine Performance. Sie verwandelten einen Plastikstuhl von IKEA zu einem mit Bugholz eingefassten Unikat. In einer selbst entwickelten Koffer-Konstruktion erzeugten sie Dampf um die Holzlatten biegsam zu machen. Danach wurden sie händisch in Form gebracht, fixiert und verschraubt.

Das Interesse an Austro-Design in Schweden fußt unter anderem auf Josef Frank. Der in Baden (NÖ) geborene Architekt emigrierte 1933 nach Schweden, wo er Textilien und Möbel gestaltete. Frank ist hierzulande nur wenigen bekannt, in Schweden ist er jedem ein Begriff. Mit seinen Mustern und Mobiliar verhalf er dem schwedischen Einrichtungshaus "Svenskt Tenn" zu globaler Bekanntheit. Bis heute sind seine Stoffe ein Aushängeschild für Design aus Österreich. Michael Tauschmann: "Mit Josef Frank haben wir eine Verbindung zwischen schwedischem und österreichischem Design gefunden". Zeit, dass die Skandinavier seine Heimat kennenlernen. Abseits der Pisten.

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