Gehaltvolle Kinokost
An sechs Abenden heißt es im Sommer wieder: Film ab! Dann nämlich locken erneut internationale Produktionen in das Wiener MuseumsQuartier (MQ). Schauplatz ist der Hof des Architekturzentrums Wien (AzW), wo unter dem Motto "Resisting Architecture" Dokumentar-, Kurz- und Experimentalfilme zu sehen sind. Das Thema wird dabei von zwei Seiten beleuchtet: Einerseits geht es um den Widerspruch gegen geplante Bauvorhaben und das Aufbegehren gegen gebaute Strukturen, andererseits um das Widerständige, das selbstbestimmtem Bauen innewohnt.
Oder die Geschichte jenes ägyptischen Investors, der die Schweizer Talschaft Andermatt großflächig aufkaufte. Auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz begann er, ein Luxusresort mit Hotels, Villen und Sportanlagen zu errichten. Auch die Einheimischen wurden aktiv und investierten in den Ort. Doch ihre Erwartungen wurden enttäuscht: Bis heute ist das Projekt in Verzug, die erhofften Touristenströme sind ausgeblieben. Wie die Dorfgemeinschaft diesen Wandel verkraftet, schildert "Andermatt – Global Village" von Leonidas Bieri.
Nach dem Abspann stehen übrigens noch anwesende Filmemacher zu Diskussionen bereit. Bieri etwa dürfte vieles zu erzählen haben. Immerhin begleitete er Gegner und Befürworter aus dem Dorf, Architekten, Verkäufer und Investoren über sechs lange Jahre hinweg mit seiner Kamera.
Von 12.–24. August (immer Fr., Sa. und Mi.) jeweils ab 20 Uhr bei freiem Eintritt. Pro Abend werden mehrere Beiträge – darunter Kurz-, Essay-, Dokumentar- und Experimentalfilme – unterschiedlicher Länge gezeigt. Bei Schlechtwetter finden die Vorführungen im AzW-Podium statt.
Das gesamte Programm unter: www.azw.at
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