Fliesen: Traditionelle Brennkunst in Österreich

Fliesen: Traditionelle Brennkunst in Österreich
Handgefertigte Fliesen von „Karak Tiles“ und „Azumundo“ in Österreich handgefertigt.

„Man weiß nie was rauskommt.“ So unterschiedlich die Arbeitsweisen von Sebastian Rauch und Thomas Rösler von „Karak Tiles“ und Frank Greber und Cornelia Rinderer von „Azumundo“ auch sind, darin sind sich die vier Fliesenhersteller einig.

Karak Tiles

Karak Tiles ist in Vorarlberg beheimatet. Dort stellen Rauch und Rösler Fliesen nach dem traditionellen Raku-Brand, einer jahrhundertealten japanischen Brenntechnik her. Die Basis mischen die beiden aus Ton- und Lehmerden, Quarzsand und Schamott an. Die Masse wird anschließend in die Fliesenform gepresst. Nachdem die Fliesen bei tausend Grad gebrannt sind, werden sie in Sägemehl getaucht.

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Zum Abschluss wird die Fliese im Wasser abgeschreckt und durch Bürsten von Schwärzungen befreit. So kommt das Ornament, das von Sebastian Rauch zuvor entworfen und mit Siebdruck aufgetragen wurde zum Vorschein. Jede Fliese wird von den beiden 26 Mal bearbeitet, bevor sie fertig ist. Die Karak-Fliesen sind ab circa 700 Euro pro Quadratmeter erhältlich. karak.at

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Azumundo

Die Fliesen von Azumundo folgen einer anderen Tradition, und zwar der portugiesischen. Nach einem gemeinsamen Urlaub vor drei Jahren, entschlossen sich die gebürtigen Vorarlberger Frank Greber und Cornelia Rinderer, die Fliesen, die in ganz Portugal an den Fassaden kleben, selbst herzustellen. Das war allerdings einfacher gesagt, als getan. Obwohl der waschmaschinengroße Keramikofen schnell gekauft und in der Küche in ihrer Wohnung in Wien installiert wurde. „Die Schwierigkeit lag dann darin, die traditionelle blaue Farbe herzustellen. Das gelang uns lange Zeit nicht“, erzählt Greber.

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Ein Jahr lang tüftelten die beiden, reisten abermals nach Lissabon und ließen sich dort von erfahrenen Fliesenherstellerinnen das Handwerk beibringen – bis es schließlich funktionierte. Seither verkaufen die beiden ihre Fliesen als Untersetzer, verarbeiten sie in Garderoben und fertigen sogar Schmuck daraus. www.azumundo.com

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