Erste Wahl

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Zum 25. Mal zeichnet der Mies van der Rohe Award hochkarätige Bauwerke aus. Die besten Arbeiten gastieren jetzt in Wien.

Musik und Architektur sind zwei, die sich mögen. Das hat sich in der Vergangenheit gezeigt und gilt bis heute. Ein aktuelles Beispiel sind die Preisträger des Mies van der Rohe Awards – ein Preis, der alle zwei Jahre herausragende Gebäude von kultureller Bedeutung auszeichnet. 335 Projekte aus 37 europäischen Ländern waren für die begehrte Trophäe nominiert.

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Harpa Concert Hall and Conference Centre in Reykjavik, Iceland, is designed by Henning Larsen Architects and Batteriid Archtects. Tha facade was developed by Henning Larsen Architects in collaboration with the artist Olafur Eliasson. Photo by Nic Lehoux *** EDITORIAL USE ONLY ***
Den Hauptpreis verlieh die internationale Jury an das Konzerthaus "Harpa" in Reykjavik. Das Gebäude von Henning Larsen Architects und Batteríið Architects verbindet gekonnt den Hafen mit dem Stadtzentrum. Die Fassade gestaltete der Lichtkünstler Olafur Eliasson: Er ließ sich vom in Island vorkommenden Säulenbasalt inspirieren und umhüllte den Komplex mit einer dreidimensionalen Haut aus Glas und Stahl. Die kristalline, transparente Struktur reflektiert das Licht und ermöglicht einen Dialog zwischen Gebäude, Stadt und Landschaft.

Die Red Bull Music Academy ist ein Musikfestival, das jährlich von Ort zu Ort zieht. 2011 sollte es in Tokio stattfinden, doch angesichts der verheerenden Folgen des Erdbebens musste es verlegt werden. Mit nur zwei Monaten verfügbarer Bauzeit sprang Madrid ein. Als Austragungsort wurde der Matadero Madrid ausgewählt, ein Komplex für Kreative der sich in einem Lagerhaus aus dem frühen 20. Jahrhundert befindet. Neben dem Erhalt der Halle und der kurzen Bauzeit gab es weitere Kriterien zu erfüllen – vom knappen Budget über die Akustik bis hin zur Gewährleistung einer temporären Nutzung.

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Das spanische Studio Langarita Navarro Arquitectos, das den Titel "Emerging Architects" erhielt, fand eine Lösung, die an russische Matroschka-Puppen erinnert. Die Architekten füllten die Halle mit profanen Holzhütten und errichteten so eine abstrahierte städtische Struktur. Unter den Giebeldächern fanden Bühnen, Musikstudios, Büros und Vortragssäle Platz. Gestapelte Sandsäcke sorgten für eine schallisolierte Umgebung während der Tonaufnahmen. Nach Ende der Veranstaltung wurden die Hütten vollständig demontiert – ohne eine Spur in der historischen Halle zu hinterlassen.

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