Die Welt baut ein Haus

Die Welt baut ein Haus
Ein Bauplan für ein Haus zum kostenlosen Download: Das WikiHouse soll jeder nachbauen und weiterentwickeln können. Im Zuge des Festivals ViennaOpen macht der Entwurf ab 17. Juni auch in Wien Station.

Das Prinzip ist einfach außergewöhnlich: Das englische Architekturbüro Architecture 00 hat ein Bausystem aus Holz entwickelt, welches mittels Steckverbindungen zusammengebaut werden kann. Man braucht lediglich einen Tischler der eine CNC-Fräse hat und einen Hammer. Der Entwurf kommt ganz ohne Schrauben aus. Ziel ist es, dass das WikiHouse von jedem umgesetzt werden kann – auch von Laien. Der Plan steht gratis zum Download bereit und soll von der "Creative Commons"-Gemeinschaft weiterentwickelt werden. Hierbei handelt es sich um eine gemeinnützige Community, die versucht, kreative Werke auf einfache und schnelle Art auszutauschen und zu ergänzen. "Der Name WikiHouse bezieht sich auf die Internetplattform Wikipedia, wo jeder User Beiträge verfassen kann. Diese Idee wird auf das Haus umgelegt. Im Bereich der Gestaltung gibt es unendliche Möglichkeiten, die man mithilfe der Community ausloten kann", sagt Gerin Trautenberger, Projektleiter des Festivals ViennaOpen, der nun das WikiHouse nach Wien bringt.

Ab 17. Juni kann man das WikiHouse am Karlsplatz besichtigen.

Die Welt baut ein Haus
Das zwölf Quadratmeter große Haus besteht aus OSB-Platten (Grobspanplatten). Das Wiener Modell wurde von außen zusätzlich mit Lärchenholz verkleidet, damit ist es auch für draußen geeignet. Die Arbeiten des österreichischen Nationalökonoms Otto Neurath (Erfinder der Piktogramme) waren auch ein Anstoß dafür, dass das Projekt nun am Karlsplatz gezeigt wird. "ViennaOpen hat sich mit seinem Werk beschäftigt. Nach dem Ersten Weltkrieg war er etwa Vorstand der Siedlungsbewegung und hat sich unter anderem dem Aufbau der Infrastruktur gewidmet. Die Frage nach einer kostengünstigen, effizienten und nachhaltigen Behausung war damals ein zentrales Thema. Und eigentlich ist es das heute noch. Das WikiHouse geht somit dieser Frage im 21. Jahrhundert nach."

www.wikihouse.cc

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