Die Top 9 Privathäuser
Österreicher legen Wert auf gute Architektur: Das zeigt einmal mehr die Auszeichnung "Das Beste Haus". Diese wird alle zwei Jahre von der s Bausparkasse in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt Österreich und dem Architekturzentrum Wien (AzW) ausgelobt und vergeben. 129 Entwürfe hatte die neunköpfige Jury in diesem Jahr zu begutachten. Die Fachleute wählten pro Bundesland einen Gewinner und nominierten weitere zwanzig Projekte für eine Ausstellung. Die Arbeiten umfassen Neubauten, Ensembles aus Alt und Neu sowie außergewöhnliche Raumexperimente für besondere Bauherrenbedürfnisse.
Ein Beispiel dafür liefert etwa "Haus Sonnberger" in Oberösterreich: Hier galt es, eine enge Baulücke in schwieriger Hanglage zu bebauen. HPSA Architekten realisierten daraufhin ein eingeschoßiges Holzriegelhaus auf Stahlstelzen. Der U-förmige Grundriss schützt vor Einblicken im dicht bebauten Siedlungsgebiet. Zudem ermöglicht die Bauweise Wohnen und Parken auf einer Ebene und lässt eine große Gartenfläche entstehen.
Ein ähnlich schwieriges Grundstück fanden auch Caramel-Architekten am Wiener Stadtrand vor. 35 Meter Länge und 5 Meter Breite maß der Streifen Land. Die Architekten reagierten mit einer ineinander verwobenen Gesamtlösung. Wie auf einer Yacht erfüllen die einzelnen Bereiche mehrere Funktionen. Der Arbeitsbereich ist zugleich Terrassenzugang und Ankleide, das Atrium Garten und Wellnessbereich, die Garage Werkstatt und Atelier. Mit "Haus CJ_5" demonstrieren die Planer außerdem, dass ein Eigenheim selbst in dicht bebautem Gebiet zu rechtfertigen ist. Denn obwohl das Einfamilienhaus nach wie vor die beliebteste Wohnform in Österreich ist – in urbanen Zentren ist sie aus wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Gründen nicht immer vertretbar.
Alle Siegerprojekte vereint, dass sie aufgrund ihrer Qualität und Vielfalt langfristig gültig sind. Zukünftigen Bauherren können sie Anregungen und Impulse für ihre eigenen Bauvorhaben liefern. Dazu werden die Siegerhäuser in den Bundesländern, in österreichischen Sparkassen und an weiteren ausgewählten Plätzen gezeigt. Erste Station ist das Architekturzentrum Wien, wo die Ausstellung bis 26. Mai 2015 gastiert. Im Rahmen von Veranstaltungen können Fragen zur Architektur, zum Materialeinsatz oder zu Energiekonzepten mit Fachleuten diskutiert werden. Das zehnjährige Jubiläum des Wettbewerbs bietet zudem Gelegenheit, die architektonischen Trends seit 2005 zu vergleichen. In der Jubiläumsausgabe des Katalogs, der kostenlos zum Download bereitsteht, sind alle bisherigen Preisträger versammelt.
Kommentare