Ab ins Beet
Kaum schmilzt der letzte Schnee, kämpfen sich die ersten zarten Triebe durch den Boden. Aber nicht immer sind wir davon begeistert. Denn das frische Grün könnte sich später als Liebstöckel, Löwenzahn oder gar als Brennnessel entpuppen – Pflanzen, die nicht jeder haben will. Spätestens jetzt stellt sich die Frage nach der Gestaltung. „Die heurigen Gartentrends gehen vom Naturgarten, über den romantischen Garten, zum formalen geometrischen Grün ohne bunte Blumenpracht und zu einem modernen japanischen Garten“, sagt Markus Lederleitner. Welches Modell sollen wir uns anlegen? Spielt die Pflege eine Rolle?
Jetzt im März sollten vor allem erst die Pflanzen vom Winterschutz befreit werden. Gräser und Stauden, die als Winterdekoration gedacht waren, sollten zurückgeschnitten werden, vorgetriebene Zwiebel, wie Narzissen und Tulpen, dürfen in den offenen Boden gesetzt werden, dabei sollte gleich der Langzeitdünger bei Rasen, Rosen, Strauch- und Staudenbeeten aufgetragen werden, Lavendel, Bartblumen und Sommerflieder zurückschnitten werden. „Bei der Entstehung des Gartens ist es wichtig, einen Bogen zwischen Architektur und Bewohner zu spannen. Natürlich müssen auch Klima und Umgebung berücksichtigt werden“, sagt Markus Lederleitner. „Die verschiedenen Gartentypen bewahren ihre Gültigkeit über Jahrzehnte, fast wie historische Parkanlagen.“ Etwas flexibler können alle sein, die Terrassen oder Balkone begrünen. Töpfe und Tröge sind mobil und erlauben, schnell einen Naturkräutergarten anzulegen. „Im nachhaltigen Porzellankisterl kommen die ersten Frühlingskräuter gut zur Geltung. Besonders, wenn dazwischen ein paar Veilchen gepflanzt werden. Wer will, kandiert sie zum Dessert“, sagt Karin Doll. „Damit Gemüsebeete schneckenfrei bleiben, sollten jetzt Hochbeete angelegt werden“, sagt Gartenarchitekt Clemens Lutz. „Die passen perfekt auf Terrassen.“ Er setzt sogar Wasserläufe auf Dachgärten um. So individuell gestaltet, können Österreichs Gärten durchaus mit dem Gartenparadies Englands mithalten.
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