Auftakt in ein neues Gartenjahr

Schaufel und Rechen dürfen jetzt wieder aus dem Schuppen.
Sattes Grün, leuchtende Narzissen und der betörende Duft von Flieder: Wir können den Frühling kaum noch erwarten. Doch ehe man sich’s draußen gemütlich machen kann, ist einiges zu tun: Tipps für einen reibungslosen Start in die neue Saison.

Aller Anfang ist schwer

Mit ein paar Sträuchern aus dem Baumarkt ist es leider nicht getan – im Gegenteil: Ehe man sich zurücklehnen kann, sind viele Entscheidungen zu treffen. Wo soll der Sitzplatz sein? Wie ist der Lichteinfall? Hat eine Wasserstelle Platz? Wo sollen die Wege verlaufen und welcher Belag passt am besten? Werden eine Umzäunung oder eine Stützmauer benötigt? Welche Pflanzen sind für meinen Standort geeignet? Bevor man sich also auf den Weg ins Gartencenter macht, sollte man sich Zeit für eine gründliche Bestandsaufnahme nehmen – dafür bietet sich das Frühjahr geradezu an.

Auftakt in ein neues Gartenjahr
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Eine gute Gestaltung beginnt idealerweise schon mit der Planung des Hauses, denn dann können der Außenbereich und das Gebäude perfekt aufeinander abgestimmt werden. Wer keinen Profi beauftragen will, muss selbst zu Block und Bleistift greifen. Zunächst fertigt man eine perspektivische Skizze des Gartens an und tragt alle Umrisse und unveränderlichen Bestandteile wie Garagen, Carports, Zäune, Mauern oder Bäume maßstabsgetreu ein. Im zweiten Schritt folgen die gewünschten Hauptelemente – ein Teich oder Flusslauf, eine Blumenwiese oder ein Gemüsegarten. Dann werden Blumenbeete und möglicherweise notwendige Trockenmauern ergänzt. Abschließend werden Wege und Bäume eingezeichnet.Sobald das Grundkonzept steht, geht es an die Detailplanung und Umsetzung. In größeren Gärten wird man die Gestaltung womöglich auf mehrere Abschnitte unterteilen müssen – denn alles auf einmal zu verwirklichen, ist nicht nur eine Frage der Zeit, sondern auch des Geldes.

Gute Erde, gutes Gelingen

Jeder Untergrund ist anders – deshalb sollte man das Erdreich unter die Lupe nehmen, bevor man anfängt zu gärtnern. Am besten unterteilt man die Fläche in mehrere Bereiche, denn der Boden muss nicht überall gleich sein. Zur Beurteilung macht man die sogenannte Fingerprobe und rollt die Masse zwischen den Daumen und Ringfinger. Der feucht krümelige Lehmboden bietet aufgrund seines ausgewogenen Verhältnisses der mineralischen Stoffe die besten Voraussetzungen. Wer bei der Bestimmung unsicher ist, kann auch eine Analyse bei landwirtschaftlichen Laboren in Auftrag geben.

Auftakt in ein neues Gartenjahr
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Sobald die Bodentemperatur über fünf Grad Celsius liegt und die Erde nicht mehr an den Gummistiefeln klebt kann man sorgfältig mit der Bearbeitung beginnen. Das bedeutet: Nicht wild drauflosgraben, sondern nur sanft auflockern. Man sticht die Grabgabel etwa alle 15 Zentimeter in die Erde und bewegt den Stiel ruckartig vor und zurück. So wird die Erde belüftet – gleichzeitig bleiben die Schichten und Bodenorganismen dort, wo sie hingehören. Umgestochene Erde ist im Frühjahr sehr feinkrümelig. Damit sie nicht wieder verkrustet, sollte man Kompost auf die Beete auftragen, leicht einarbeiten und mit einer dicken Mulchschicht (z. B. Rasenschnitt oder Rindenhumus) bedecken.

Grüner Daumen unter Beweis

Ein Beet, in dem das ganze Jahr über etwas blüht und Höhe und Farben harmonisch aufeinander abgestimmt sind, ist wunderschön. Es ist aber auch eine große Herausforderung, vor allem für Anfänger. Denn für eine durchgehende Blüte muss man die Pflanzen und ihre unterschiedlichen Ansprüche an Licht- und Bodenverhältnisse richtig gut kennen. Wer Stauden pflanzt, sollte ausreichend Platz einplanen, da sie sich mit den Jahren stark verbreitern. Die Löcher können in der Zwischenzeit jedoch mit wüchsigen Einjährigen (z. B. Ringelblume, Malve, Kamille oder Salbei) kaschiert werden.

Wer eine Durststrecke ohne Blüte vermeiden will, sollte zu Blattschmuck greifen – das wirkt vom Frühjahr bis zum Herbst. Gräser, Farne, Polsterpflanzen und Bodendecker erzeugen schöne Variationen unterschiedlicher Grüntöne. Wer es blumig mag, sollte Stauden, Gräser, Rosen und Zwiebelblumen so miteinander kombinieren, dass sie in Wuchs und Höhe ein harmonisches Gesamtbild ergeben. Hände weg von zu vielen unterschiedlichen Pflanzen – besser durch geplante Wiederholung versuchen, eine einheitliche Grundstimmung zu erzeugen. Zweimal im Jahr sollte man sich Zeit nehmen, die Beete richtig zu putzen: Es wird Unkraut entfernt, trockene Triebe werden ausgeschnitten und der Boden behutsam gelockert. Im Frühjahr beginnt man am besten vor dem Austrieb damit, so kann man am wenigsten kaputt machen.

Schritt für Schritt zum neuen Schnitt

Spaten und Schaufel sollten zur Grundausstattung eines jeden Gärtners zählen. Was aber braucht man sonst noch? Eine Grabgabel, eine Harke, einen Laubbesen und eine Rosenschere sollte man sich ebenfalls zulegen. Auch Transporthilfen und Bewässerungszubehör werden in den meisten Fällen benötigt. Motorisierte Geräte wie Rasenmäher, Heckenschneider oder Motorsäge sind dann eine gute Investition, wenn man wirklich einen Rasen anlegen oder Bäume pflanzen will. Andernfalls ist die Anschaffung vielleicht nicht so sinnvoll – Geräte, die man nur einmal im Jahr braucht, kann man sich auch ausleihen.

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Wann und wie geschnitten wird? Das ist selbst unter Experten umstritten. Tatsache ist: Wenn man richtig ansetzt, regt die Prozedur das Wachstum an. Andernfalls erleiden die Pflanzen einen dauerhaften Schaden. Um alte Triebe zu entfernen hat sich die ruhige Winterzeit als idealer Zeitpunkt bewährt. Ohne Blätter kann man besser erkennen, was weg muss. Grundsätzlich kann man Sträucher aber rund ums Jahr schneiden – nur unter fünf Grad Celsius sollte man nicht zur Säge greifen: Das Holz könnte splittern.Stauden erhalten ihren Rückschnitt vor dem Austrieb: Sommer- und Herbstblüher sollten an frostfreien Tagen bis Anfang März geschnitten werden. Frühblüher erst nach der Blüte. Gehölze wie Felsenbirne, Magnolien, Zaubernuss, Scheinhasel und die meisten Hortensien sollten gar nicht geschnitten werden. Rosen werden wiederum parallel zur Forsythienblüte gestutzt – und die steht bald bevor.

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