25 Jahre Passivhaus

Es ist für viele ein Lebenstraum, autonom und unabhängig leben zu können. Als Wolfgang Feist 1991 das erste Passivhaus der Welt in Darmstadt geplant und entwickelt hat, schien der Wunsch Realität zu werden: Ein Gebäude, das "passiv", also über das Bewohnen und die Luft, beheizt werden kann. Eines, das auf den Einsatz fossiler Brennstoffe verzichtet, die Welt sauberer und das Leben auf lange Sicht günstiger machen soll. Mit dem Begriff Passivhaus wird keine Bauweise bezeichnet, sondern ein Gebäudestandard, der bestimmte Kriterien erfüllt und Grenzwerte einhält. So darf etwa der Jahresheizwärmebedarf nach Passivhaus Projektierungs Paket (PHPP) maximal 15 kWh pro Quadratmeter betragen.

25 Jahre sind eine lange Zeit, in der sich die Gesellschaft weiterentwickelt hat. Und auch die Art und Weise, wie wir Häuser bauen. Fotovoltaik- und Solarthermie-Anlagen sind mittlerweiler gängiger Bestandteil. Hinzugekommen sind daher weitere Standards wie "Passivhaus Plus" , bei dem der gesamte Energiebedarf rechnerisch vom Gebäude selbst produziert wird.

Nach zwei Dekaden lässt sich Bilanz ziehen. Niedriger Energieverbrauch, behagliche und gleichmäßige Oberflächentemperaturen sowie stets frische, gefilterte Luft loben die Befürworter. Anderen erscheint Letztere zu trocken, Fenster dürfen nicht lange geöffnet werden, Fehlplanungen haben radikale Auswirkungen und manche beklagen eine Übertechnologisierung. Letztlich ist es immer eine Frage der Ausführung: Bei jedem Projekt besteht die Chance, das Beste herauszuholen. Zwischen Details und Kosten, zwischen Klassik und Extravaganz abzuwägen. Und verantwortunsgbewusst zu handeln. Das Thema Energieeffizienz ist nicht zuletzt dank des Passivhauses in der Gesellschaft fest etabliert. Und so viel darf prognostiziert werden: Beides wird auch die weiteren 25 Jahre entscheidend prägen.

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