Wieder mehr FSME-Fälle in Österreich

Jetzt stechen sie wieder kraftvoll zu - beißen tun sie aber nicht.
Besonders starker Anstieg der Erkrankungen in Tirol: Die Blutsauger sind mittlerlweie auch in höheren Regionen aktiv.

Die Zahl der Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist leicht angestiegen: 2016 gab es 89 dokumentierte Erkrankungen, 2015 waren es 71. Gleichzeitig geht die Durchimpfungsrate – speziell bei Kleinkindern – deutlich zurück. Darauf machten Dienstag Experten aufmerksam. Zwei von drei Kindern im Alter bis drei Jahre waren im Vorjahr laut einer GfK-Austria-Erhebung nicht geimpft – nur 35 Prozent hatten einen Impfschutz. Im Jahr 2011 waren noch 61 Prozent geimpft.

"Viele Menschen wiegen sich heute in falscher Sicherheit", sagt Andrea Vlasek, Präsidentin der Apothekerkammer Wien. Einen besonders starken Anstieg an FSME-Erkrankungen gab es in Tirol: Von 15 Fällen im Jahr 2015 auf 24 im Jahr 2016.

Risiko auch in den Bergen

Dies könnte eine Folge der globalen Erwärmung sein. "Wir müssen uns von der trügerischen Vorstellung verabschieden, dass es in höheren Regionen keine Zecken gibt und Freizeitaktivitäten in den Bergen kein Risiko darstellen", sagt Rudolf Schmitzberger, Impfreferent der Österreichischen Ärztekammer.

Gegen eine Infektion mit Borrelien hilft die Impfung nicht. "Tritt an einer Stichstelle eine Rötung so groß wie eine Zwei-Euro-Münze oder sogar größer auf, muss man den Verlauf beobachten."

Bis 31.8. läuft heuer die FSME-Impfaktion. Der Impfstoff für Kinder kommt in diesem Zeitraum auf 30,30 Euro, jener für Erwachsene auf 34,80 Euro. Die Krankenkassen zahlen einen Zuschuss zwischen zwei und 16 Euro.

Das Impfschema

Die FSME-Impfstoffe können ab dem vollendeten ersten Lebensjahr eingesetzt werden. Für die Grundimmunisierung sind drei Teilimpfungen notwendig. Nach drei Jahren erfolgt die erste Auffrischungsimpfung, danach sollte bis zum 60. Lebensjahr alle fünf Jahre aufgefrischt werden. Ab dem 60 . Lebensjahr dann wieder alle drei Jahre.

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