Diese 234 neuen Tierarten entdeckten Forscher in einem Jahr

Ein Igel ohne Stacheln sitzt auf der Erde und hat sein Maul offen
Igel ohne Stachel, Ottern mit Wimpern-Schuppen, Orchideen ohne Blätter: Wissenschafter waren in der Mekong-Region unterwegs und entdeckten neue Tierarten.

Eben erst entdeckt – und schon in Gefahr. Hunderte Wissenschafter fanden in nur einem Jahr 234 neue Arten in der Mekong-Region.

Doch das Flusssystem in Südostasien leidet unter Verschmutzung und zunehmender Verbauung. Trotzdem ist es noch immer ein Hort der Artenvielfalt. Noch. 

Das sind neu entdeckte Tierarten

Die Forscher und Forscherinnen machten einen stachellosen Igel aus, der wegen seiner scharfen Reißzähne nach dem vietnamesischen Wort für “Vampir” benannt ist. Oder eine grün-schwarze Grubenotter mit beeindruckenden “Wimpern-Schuppen“. Sie konnten aber auch eine winzige blattlose Orchidee entdecken. Der WWF hat alle Arten in einem neuen Bericht zusammengefasst.

Diese 234 neuen Tierarten entdeckten Forscher in einem Jahr

Uropsilus fansipanensis

Forscher entdeckten diesen Spitzmausmaulwurf im Nordwesten Vietnams bei ihrer Feldforschung. 

Diese 234 neuen Tierarten entdeckten Forscher in einem Jahr

Tylototriton ngoclinhensis

Es ist kaum zu glauben, dass dieser bunte Krokodilmolch bisher verborgen blieb. 

Diese 234 neuen Tierarten entdeckten Forscher in einem Jahr

Trimeresurus ciliaris

Erstmals nachgewiesen in Südthailand, wurde diese neue Schlangenart "Kalkstein Wimperngrubenotter" genannt: in Anlehnung an die charakteristischen Schuppen über ihren Augen.

Eine giftgrüne Schlange windet sich um einen Ast

Trimeresurus uetzi

Eine neue Art der Grubenotter, gefunden in Myanmar.

Eine blattlose Orchidee mit vielen Blüten fotografiert vor schwarzem Hintergrund

Chiloschista quangdangii

Obwohl sie erst vergangenes Jahr beschrieben wurde, ist diese neue Art von blattlose Orchidee möglicherweise bereits vom Aussterben bedroht. 

Ein Mensch hält eine Fledermaus in der Hand

Hipposideros kingstonae-novataxa

Obwohl sie von Thailand bis Borneo vorkommt, flog diese Blattnasenfledermaus bis vor Kurzem unter dem Radar der Forscher. 

„Jedes Jahr werden im Einzugsgebiet des Mekong Hunderte von bisher völlig unbekannten Tieren und Pflanzen entdeckt. Das beweist, dass hier noch viele Geheimnisse der Natur schlummern, die es unbedingt zu schützen gilt”, sagt Georg Scattolin vom WWF Österreich.  

  • 173 Pflanzen,
  • 26 Reptilien
  • 17 Amphibien
  • 15 Fische 
  • 3 Säugetiere 

    Sie sind in Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam neu entdeckt worden. Damit steigt die Gesamtzahl der seit 1997 in der „Greater Mekong Region” beschriebenen Gefäßpflanzen und Wirbeltiere auf 3.623.  

Die meisten dieser Arten kommen weltweit nur hier vor. Doch wie immer macht es der Mensch Fauna und Flora schwer. Es könnte passieren, dass Tiere und Pflanzen aussterben, noch bevor sie erspäht wurden.  

„Monströse Wasserkraftwerke verursachen Ernteausfälle bei der ländlichen Bevölkerung, unterbrechen die Wanderungen vieler Tierarten, die auf die Dynamik des Flusses angewiesen sind, und dezimieren die Fischbestände”, erklärt Scattolin. 

Das sind die Bedrohungen für Tiere

Raubbau, illegaler Wildtierhandel und nicht zuletzt der Klimawandel gefährden das Ökosystem. Besonders schlecht steht es in der Region um die Flussdelfine – sie gehören zu den am meisten bedrohten Säugetieren der Welt.

Kommentare