Wissenschaftsfestival: Auf ein Bier mit einem Astrophysiker

Wissenschaftsfestival: Auf ein Bier mit einem Astrophysiker
In kleiner Runde plaudern Experten und Laien über Wissenschaft.

Wie entsteht Krebs? Gab es in der Steinzeit auch schon Bier? Warum ist Quantenmechanik für manche so faszinierend? Gibt es außerhalb der Erde bewohnbare Welten? Und wie hygienisch ist eigentlich ein Döner Kebab? Diese Fragen beantworten Forscherinnen und Forscher beim „Pint of Science Festival“ bei einem Bier in Cafés, Bars und Clubs.

Das Besondere: Der gemütliche Rahmen ermöglicht den direkten Austausch mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Vorkenntnisse braucht es keine, sagt Festival-Leiterin Lisa Recnik. „Wir legen viel Wert darauf, dass es keine klassischen Vorträge sind, sondern dass es spannend, interaktiv und lustig ist. Das Festival soll aufzeigen, dass Wissenschaft nicht nur etwas Trockenes ist, sondern auch Spaß machen kann“, sagt Recnik, die Pint of Science bei einem Auslandsaufenthalt in England für ihr Doktoratsstudium der Synthesechemie kennengelernt hat.

In 400 Städten weltweit

Dort entstand es aus der Event-Reihe „Meet the Scientest“ („Triff den Wissenschafter“), die sich an diejenigen richtete, für die die Arbeit der Forscherinnen und Forscher potenziell etwas verbessern könnte, etwa Betroffene bestimmter Erkrankungen wie Parkinson oder Multiple Sklerose. Zunächst wurden Interessierte ins Labor geholt, später entstand die Idee die Wissenschafter in die Pubs zu bringen. Heuer feiert das Pint of Science in England bereits das zehnjährige Jubiläum und findet an denselben drei Tagen im Mai mittlerweile in mehr als 400 Städten in 26 Ländern statt. Österreich ist mit insgesamt 50 Veranstaltungen an drei Abenden in Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck zum zweiten Mal dabei. Mehr als 100 Vortragende präsentieren ihre Arbeit jeweils von 19 bis 21 Uhr und stehen für persönliche Gespräche in kleiner Runde bereit.

Neugierig werden

„Die Abende lassen Erwachsene wieder neugierig werden. Man kann Fragen direkt an die Person stellen, die die Forschungsarbeit wirklich durchführt“, sagt Recnik. Man sitzt eben nicht im großen Hörsaal, sondern im Lokal nebenan mit 30 bis 40 Gästen. Die Veranstaltung will auch mit Wissenschaftsskepsis aufbrechen und zeigen, welche Auswirkungen Forschung auf unsere Lebensweisen hat. „Wissenschaft ist sehr vielfältig, es gibt nicht nur eine, sondern viele und wir versuchen zu ändern, dass sie vielleicht als alt und verstaubt gesehen wird.“

Die Themen reichen von der Komplexität und Evolution unseres Gehirns, über neue Möglichkeiten der Nachhaltigkeit und die Genauigkeit von Vorhersagen von Künstlicher Intelligenz bis hin zur Frage, wie wir auf dem Mond bauen können. Die Anmeldung erfolgt online, Tickets kosten drei Euro.

https://pintofscience.at/

Elisabeth Gerstendorfer

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