Wissenschaftler frieren erstmals Korallen des Great Barrier Reefs ein

Coral colony and soldier fish on Great Barrier Reef Australia
Eine neue Methode ermöglicht, Korallenlarven zu lagern. Das kann helfen, um vom Klimawandel bedrohte Riffe wiederzubeleben.

Wissenschaftler, die am australischen Great Barrier Reef arbeiten, haben erfolgreich eine neue Methode zum Einfrieren und Lagern von Korallenlarven erprobt. Dies könnte dazu beitragen, vom Klimawandel bedrohte Riffe wiederzubeleben.

Steigende Meerestemperaturen bringen die empfindlichen Ökosysteme zunehmend aus dem Gleichgewicht. Das Great Barrier Reef ist mit einer Fläche von rund 348.000 Quadratkilometern das größte der Erde. Es umfasst Tausende Riffe und hunderte Inseln, die aus verschiedenen Korallenarten bestehen. In ihm leben unzählige Arten an Fischen, Seesternen, Weichtiere, Schildkröten, Delfine und Haie.

In den vergangenen sieben Jahren kam es jedoch zunehmend zu Korallenbleichen am Great Barrier Reef. Die letzte im heurigen Frühjahr. 90 Prozent des Riffs waren von der Bleiche betroffen. Grund dafür war eine ungewöhnliche Hitzewelle mit fast 50 Grad Celsius. Zur Bleiche kommt es, wenn die Korallen gestresst sind, etwa durch Hitze, und die in ihnen farbenprächtigen Algen abstoßen.

Wissenschaftler frieren erstmals Korallen des Great Barrier Reefs ein

Minus 196 Grad Celsius

Für den aktuellen Versuch froren Wissenschafter des Australian Institute of Marine Sciences erstmals Korallen des Great Barrier Reefs ein – sie können so gelagert und später wieder ins Meer eingeführt werden. Sie verwendeten dazu eine Methode, die zuvor an anderen Korallen getestet wurde.

Die sogenannte Kryomesh-Technologie ermöglicht, die Korallenlarven bei minus 196 Grad Celsius zu lagern. Sie wurde an der University of Minnesota in den USA entwickelt.

"Wenn wir die Biodiversität von Korallen sichern können, dann haben wir Werkzeuge für die Zukunft, um wirklich zur Wiederherstellung der Riffe beizutragen, und diese Technologie für Korallenriffe in der Zukunft ist ein echter Wendepunkt", sagt die beteiligte Forscherin Mary Hagedorn.

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