Wissenschafter: Gewinnstreben fördert Artensterben

Wissenschafter: Gewinnstreben fördert Artensterben
Der Weltbiodiversitätsrat IPBES bemängelt, wie negativ die Umwelt von Wirtschaft und Politik beeinflusst wird.

Ein aktueller Report des IPBES erklärt erneut, wie "ignorant politische und wirtschaftliche Entscheidungen oft im Hinblick auf die Natur getroffen werden". Es sei ein Schlüsselfaktor für die globale Biodiversitätskrise, wie in solchen Entscheidungen die Umwelt berücksichtigt wird  - oder nicht. Bereits 2019 wurde ein Papier veröffentlicht, in dem von bis zu einer Million Tier- und Pflanzenarten, die vom Aussterben bedroht sind, die Rede ist. Als wichtiger Faktor für die hohe Zahl wurde das Wirtschaftswachstum genannt.

Der Bericht erläutert, dass bestimmte Arten von Pflanzen und Tieren aus wirtschaftlichen Gründen - beispielsweise für die Nahrungsmittelproduktion - bevorzugt würden, was den natürlichen Kreislauf negativ beeinflusst. Weiters werde nicht bedacht, dass Faktoren wie Klimaregulierung und kulturelle Identität ebenfalls die Umwelt beeinflussen. Der Report macht darauf aufmerksam, dass sich Eingriffe in die Natur auch auf die Lebensqualität des Menschen auswirken und dass es grundsätzlich nicht an Ansätzen für eine Besserung der Situation fehlt. Vielmehr seien es die Methoden, mit der ungleichen Machtverteilung zwischen Gruppen umzugehen und "die verschiedenen Werte der Natur in politische Entscheidungen einzubeziehen, die nicht vorhanden sind", wie es in einer Aussendung heißt.

In Hinblick auf die wachsende Biodiversitätskrise ist es laut Mitautorin Patricia Balvanera wichtig, die Entscheidungen unter Berücksichtigung der "vielfältigen Werte der Natur" zu treffen. Deswegen kündigte der Weltbiodiversitätsrat einen neuen IPBES-Bericht zum Thema "Wirtschaft und Biodiversität" an, der 2025 fertig sein soll.

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