Nachdem sich der Film als Satire über die derzeit grassierende Wissenschaftsleugnung versteht, sei der Versuch gestattet, Don’t look up einem – natürlich bierernsten – Faktencheck zu unterziehen: Dass ein Komet direkt auf die Erde zustürzt, sei hochgradig unwahrscheinlich, weiß Impaktforscher und Filmliebhaber Christian Köberl: „Das passiert vielleicht alle 500 Millionen Jahre einmal.“ Zum Vergleich: Die zaghafte Entwicklung des Menschen begann vor sechs Millionen Jahren.
Teamarbeit
Nachdem wir jetzt das Fürchten einstellen können, verkündet Köberl: „Wissenschaft funktioniert so nicht: Derartige Entdeckungen werden nicht von ein oder zwei Personen alleine gemacht. Da stecken große internationale Netzwerke dahinter, die diese Teleskope betreiben und die Daten auswerten.“ Ehe irgendetwas veröffentlicht wird, müssen unabhängige Wissenschafter die Entdeckung bestätigen. „Das Letzte, was ich als Impaktforscher machen würde, wäre in der Bundespräsidentschaftskanzlei anzurufen, um mitzuteilen, dass ich einen Kometen entdeckt habe.“
Apropos Kometen: Normalerweise sind nicht sie es, die auf der Erde einschlagen. „99 Prozent der Impakte werden von Asteroiden verursacht. Wir kennen bereits viele, die für die Erde eine Gefahr sein könnten.“
Apophis zum Beispiel. Von ihm wisse man, dass er der Erde alle paar Jahre relativ nahe kommt – 2029 etwa. Da greife dann die sogenannte Planetary Defense: „Wir hätten also sieben Jahre Zeit, dem Asteroiden mit einem Raumschiff einen kleinen Schubs zu geben und seine Bahn weg von der Erde zu verändern.“
Nur bei der Geschichte über den Rohstoffabbau entschlüpft Köberl ein fast bierernstes „Blödsinn! Kometen sind aus Eis und Staub. Wo soll es da etwas Wertvolles geben“. Satire eben! Böse Zungen würden Wissenschaftleugnung sagen.
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