Weltfrauentag: Wie Frauen früher wirklich tickten

Frauen arbeiteten im prähistorischen Salzbergwerk von Hallstatt
Er Ernährer, sie Hausfrau – lange galt diese Rollenverteilung als natürlich. Prähistoriker entlarven das jetzt als Mythos.

Fragt man Brigitte Röder, welches Beispiel für unser völlig falsches Bild der Geschlechterrollen ihr spontan einfällt, nennt die Prähistorikerin Hallstatt. Dort florierte zwischen 800 und 450 v. Chr. der Salz-Bergbau. "Die Idee, dass Frauen im Bergbau nichts zu suchen hätten, sondern sich zuhause um Haushalt und Kinder gekümmert hätten, wird hier auf den Kopf gestellt", erklärt sie. Frauen seien genauso im Berg gewesen, und die Kindheit wäre keineswegs eine Zeit des Spielens und Lernens gewesen. Denn nachdem Forscher um den österreichischen Prähistoriker Hans Reschreiter eine winzige Baby-Kappe im Bergwerk gefunden hatten, war klar: Es müssen Kleinkinder in den Stollen gewesen sein. Und sie arbeiteten schon ab fünf mit. Die Frauen trugen das Salz nach oben. Woher man das weiß? Abnutzungsspuren an den Knochen verraten es.

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