Was die Schwarzmund-Grundel besser kann

Was die Schwarzmund-Grundel besser kann
Die Fischart konnte sich innerhalb weniger Jahre rasant ausbreiten. Es liegt an ihren Genen.

Beliebt ist die kleine Schwarzmund-Grundel nicht, hat sie sich - im Gegensatz zu vielen Artgenossen - in kurzer Zeit stark ausgebreitet. Internationale Genomforscher unter Basler Leitung haben nun herausgefunden, wie der Fisch das macht: Es liegt an seinem Immunsystem.

Durch Schiffe verbreitet

Innerhalb weniger Jahre ist Neogobius melanostomus - so der wissenschaftliche Name - zu einer der erfolgreichsten invasiven Fischarten geworden. Auch verschmutztes und sehr kaltes Wasser vermag sie nicht zu schrecken. In vielen Gewässern Europas und zum Teil in Nordamerika ist sie der beherrschende Fisch.

Eingeschleppt wurde die ursprünglich in den südosteuropäischen Binnenmeeren (Pontokaspis) beheimatete Art über das Ballastwasser von Schiffen.

Kein Verdrängungswettbewerb

Nachdem Wissenschafter schon vor Jahren nachgewiesen haben, dass die Schwarzmund-Grundel andere Fische nicht verdrängt und also keine Gefahr darstellt für die Biodiversität, machten sich Forscher an die Ergründung ihres sagenhaften Erfolgs.

Ein Team von zwanzig Forschenden aus ganz Europa und Nordamerika hat nun herausgefunden: Es liegt an den Genen. So hat die Grundel beispielsweise Gene, welche entzündliche Abwehrreaktionen begünstigen, in multipler, bis zu 30-facher Ausführung.

Perfekt in der Anpassung ans Wasser

Als weiterer entscheidender Wettbewerbsvorteil verfügt die Grundel über genetische Grundlagen, um Osmolyte - Substanzen, die den osmotischen Zustand beeinflussen - sowohl zu produzieren als auch anzureichern. Die Osmolyte helfen den Fischen einerseits dabei, mit Schwankungen im Salzgehalt umzugehen, anderseits aber auch, mit Trockenheit oder Kälte fertig zu werden.

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