Das kommt heraus, wenn Eisbär und Grizzly sich paaren

In der Wildnis wie im Zoo: Die Geschwister sind ein DNA-Mix aus Eisbär und Braunbär
Der genetische Mix aus Eisbär und Grizzly kann eine ökologische Nische besser besetzen als die weißen Riesen; für sie wird es knapp. Was es braucht, damit Hybride entstehen.

Die kanadischen Behörden staunten nicht schlecht. Eigentlich wollten sie einen Jäger der Wilderei überführen – Grizzlys dürfen in den Nordwest-Territorien nicht geschossen werden. Doch die DNA-Analyse entlastete den Schützen. Die Trophäe war nur zur Hälfte Braunbär. Sie wies neben dem Erbgut eines Grizzly-Vaters die Gene einer Eisbären-Mutter auf.

Dieser erste „Cappuccino-Bär“ in freier Wildbahn wurde 2006 dokumentiert. Mittlerweile liefern genügend Pizzlys bzw. Golars Daten für die Wissenschaft. Eine aktuelle Studie bescheinigt den Hybriden aus Ursus maritimus und Ursus arctos nun eine besser Überlebenschance als reinen Eisbären. Den heimischen Experten wundert das nicht.

Faktor Klimawandel

Für die Bewohner der Arktis wird es eng. Das Meereis rund um den Pol schmilzt im Rekordtempo. Eisbären treibt der Hunger oft in den Tod – oder in südlichere Gefilde. Ihr Bestand wird aktuell auf rund 25.000 Exemplare geschätzt. Grizzlys dagegen dringen, von Artgenossen und Menschen bedrängt, weiter in den Norden vor. Die Lebensräume der beiden Spezies überlappen immer mehr; die Begegnungen bleiben nicht ohne Folgen. Die Biologin Larisa DeSantis von der Vanderbilt Universität in Tennessee spricht von einem „traurigen, aber notwendigen Kompromiss angesichts des derzeitigen Erwärmungstrends“.

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