Drei Erlenarten heimisch
„In Österreich sind Schwarz-, Grün und Grauerle heimisch. Alle drei Arten stehen mehr oder wenig mit Fließgewässern in Verbindung“, sagt Gerhard Heiligenbrunner vom Kuratorium Wald. Die Erle selbst sei zwar nicht gefährdet, der Bestand aber in den vergangenen Jahrzehnten drastisch zurückgegangen. Rodungen, Flussregulierungen und Wasserkraftwerksbau reduzieren den „echten CO2-Senker“.
Wald wächst, Arten nehmen ab
Insgesamt wächst Österreichs Gehölz ständig weiter. „Erstmals hat die Fläche die Marke von 4 Millionen Hektar überschritten“, berichtet das Bundesforschungszentrum für Wald. Knapp die Hälfte des Landes ist jetzt Wald. Trotzdem sind einige Baumarten rar geworden. Außenseiter wie Zwergbirke, Wildapfel und Schneebirne gelten als „stark gefährdet“.
In Zukunft robuste Mischwälder
„Lärchen oder Tannen, die mit zunehmend auftretenden Stürmen besser zurecht kommen und auch mit weniger Niederschlag auskommen, werden zunehmen“, blicken die Bundesforste in die Zukunft. Die Waldbesitzer fördern schon jetzt stabilere Mischwälder statt Monokulturen.
Auwälder fördern
„Wir appellieren an die Politik die Auwaldflächen bis 2030 zu verdoppeln“, sagt Heiligenbrunner. Damit wäre nicht zuletzt der Erle geholfen. Und mit ihr dem Erlenzeisig, dem Erlenblattkäfer und der Erlen-Rindeneule.
10 Zahlen zum Baum
65 verschiedene Baumarten wachsen hierzulande – von Ahorn bis Zirbe. Weltweit gibt es mehr als 60.000 Arten, 10.000 davon sind vom Aussterben bedroht.
391 Bäume kommen durchschnittlich auf jeden Österreicher, in Summe sind es etwa. 3,4 Milliarden.
30 Prozent des Baumbestandes sind Laubbäume. Die Buche ist die häufigste Art.
30.000 Liter Wasser saugt ein ausgewachsener Baum mit seinen Wurzeln im Jahr aus dem Boden. Eine hundertjährige Buche benötigt täglich etwa 50 Liter Wasser.
21.000 Liter Sauerstoff gibt eine 20 Meter hohe Fichte pro Tag rund ab. Das entspricht dem täglichen Sauerstoffbedarf von 35 Menschen.
1000 m² groß, 10 m breit und eine Überschirmung von 30 Prozent mit Holzgewächsen sind laut Forstgesetz Minimum, damit eine Baumansammlung als Wald gilt.
1 m³ Holz wachsen in Österreich pro Sekunde nach, das entspricht 2160 Einfamilienhäusern aus Holz täglich.
2011 brauten die Bundesforste ihr erstes Waldbier. Seit dem „Internationalen Jahr des Waldes“ gab es jedes Jahr einen neuen Geschmack in limitierter Auflage; zuletzt war es Elsbeere.
25 Euro zahlen Erwachsene im Nationalpark Kalkalpen für einen Tag „Wald Yoga“. Motto: Die Natur erdet, der Wald entschleunigt. Vorkenntnis ist nicht nötig, festes Schuhwerk schon.
1782 schrieb Johann Wolfgang von Goethe seine berühmte Ballade "Der Erlkönig". Ein Übersetzungsfehler. Der tragische Stoff stammt aus dem Dänischen, dort ist der Ellerkonge ein Elfenkönig.
Kommentare