Studie: Methan-Reduktion wäre gar nicht so schwer

Methangas-Messung im Kuhstall
Mit verfügbaren Technologien können laut Wiener Forschern kurzfristig und zu relativ geringen Kosten Emissionen reduziert werden.

Methan verdiene in der Klimadebatte mehr Aufmerksamkeit, da es kurzfristig fast zur Hälfte zu der vom Mensch verursachten globalen Erwärmung beiträgt. Das betonen Forscher vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien. Sie erklären im Fachjournal "Environmental Research Communications", dass es möglich wäre, mit verfügbaren Technologien die Methanemissionen zu begrenzen und so erheblich zur Verringerung der Erderwärmung beizutragen.

Bis zu 50 Prozent weniger

Damit politische Strategien für eine signifikante Methan-Reduktion entwickelt werden können, müsse klar sein, wo und aus welchen Quellen Emissionen entstehen und wie sich diese in Zukunft entwickeln werden. Das haben die Wissenschafter um Lena Höglund-Isaksson in ihrer Studie unter anderem mit einem am IIASA entwickelten Treibhausgas-Modell untersucht.

Die Analyse zeigte einen starken Anstieg der Methan-Emissionen nach 2010, der auch durch Messungen bestätigt wurde. Ohne Maßnahmen würde es der Studie zufolge bis 2050 zu einem globalen Anstieg der Methan-Emissionen von etwa 30 Prozent kommen. Obwohl es technisch möglich wäre, etwa 38 Prozent dieser Emissionen durch den Einsatz verfügbarer Technologien zu beseitigen, würde dies immer noch die Freisetzung einer beträchtlichen Menge an Methan zwischen 2020 und 2050 bedeuten. Damit wäre es unmöglich, die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius einzudämmen.

Dennoch könnte durch technische Maßnahmen kurzfristig und zu vergleichsweise geringen Kosten (weniger als 50 Euro pro Tonne CO2-Äquivalent) noch eine Reduktion der zukünftigen globalen Methan-Emissionen um 30 bis 50 Prozent erreicht werden, erklären die Wissenschafter. Um wirklich etwas zu bewirken, müsse gleichzeitig die Nutzung fossiler Brennstoffe schrittweise reduziert werden.

Kommentare