Stalins Charmeoffensive: Sensationsfund in Moskauer Archiven

In Heimkehrer-Zügen wurden den ehemaligen Zwangsarbeitern Propaganda-Vorträge gehalten.
Vor 75 Jahren startete die UdSSR ihre Propaganda-Maschine, um in NS-Sklaverei geratene Bürger heimzuholen. Dazu entdeckte Historikerin Stelzl-Marx jetzt neue Akten.

Wenn Barbara Stelzl-Marx von ihrer Entdeckung spricht, klingt das lapidar und bescheiden: Sie sei da zufällig über einen riesigen, bisher unbekannten Bestand gestolpert. In verschiedenen Moskauer Archiven. Spätestens da wird die gelernte Journalistin hellhörig. „Darin schreiben Kriegsgefangene positiv über die Sowjetunion.“

„Eigenartig“, dachte die Grazer Historikerin vom Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung und bohrte nach: Sie fand heraus, dass 1944 in Moskau eine eigene Abteilung gegründet worden war, um die sowjetischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter mithilfe einer gewaltigen Propaganda-Maschinerie davon zu überzeugen, nach ihrer Befreiung in die Heimat zurückzukehren.

In dieser Geschichte erfahren Sie,

  • warum Stalin die Kriegsgefangenen erst als Vaterlandsverräter brandmarkte, später aber doch zurück haben wollte
  • wie die sowjetische Propaganda-Offensive funktionierte
  • und wie die Zwangsarbeiter verraten und zu Opfern zweier Diktaturen wurden.

 

 

 

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