Solar-Telefon für Frösche: Wer quakt wo

Fernbeobachtung minimiert menschliches Eindringen in ihre Lebensräume
Forscher entwickelten neue Methode zur Beobachtung von Amphibien.

Frösche gehören aufgrund des Klimawandels und des Verlustes von Lebensräumen zu den am stärksten bedrohten Arten der Welt. Forscher haben nun eine neue Methode zur Beobachtung der Amphibien in freier Wildbahn entwickelt - mit Hilfe eines Telefons. Das FrogPhone sei das "weltweit erste solarbetriebene Fernerkundungsgerät", das Echtzeitdaten über den Studienort und seine Bewohner an die Wissenschafter weitergebe, heißt es in der Fachzeitschrift "Methods in Ecology and Evolution".

Frösche als Leitart

Wissenschafter können das Gerät von überall anrufen und die Daten auf ihr Handy übertragen lassen. "Das Gerät ermöglicht es uns, die lokale Froschpopulation häufiger und einfacher zu überwachen, was von Bedeutung ist, da Froscharten weithin als Indikatoren für die Umweltgesundheit anerkannt sind", sagte die Co-Autorin der Studie, Anke Maria Hoefer.

Solar-Telefon für Frösche: Wer quakt wo

Die Forscher Anke Marie Hoefer und Adrian Garrido Sanchis testen das FrogPhone.

Sanfte Beobachtung

Das FrogPhone minimiere außerdem das direkte Eindringen von Menschen in die Lebensräume der Amphibien, die nachts am aktivsten sind und sich häufig an abgelegenen und schwer zugänglichen Orten befinden. "Obwohl diese Methode ursprünglich an Fröschen getestet wurde, könnte sie eventuell auf andere Tierstimmen ausgedehnt werden", sagte Adrian Garrido Sanchis, Hauptautor der Studie.

Solar-Telefon für Frösche: Wer quakt wo

Das FrogPhone funktioniert im Solar-Betrieb.

Die akustischen Fernbeobachtungen ermöglichen es den Wissenschaftern, die Dichte verschiedener Arten an einem bestimmten Ort zu bestimmen und ihren Erhaltungsgrad zu messen.

Das Gerät wird mit Solarenergie betrieben und verwendet 3G- und 4G-Netze. Laut den Forschern wurde das FrogPhone von August 2017 bis März 2018 "erfolgreich" getestet, es ist allein abhängig von der Qualität des Mobilfunknetzes und der Intensität der Sonne.

Kommentare