Singvögel kämpfen wie Löwen, wenn es um Freunde geht
Der Mensch ist ein Vogerl? Singvögel, im Speziellen der australische Prachtstaffelschwanz, gehen für gefiederte Freunde große Risiken ein, für Unbekannte tun sie das nicht. Das zeigt eine internationale Studie mit Beteiligung der Uni Zürich (UZH). Die Erkenntnis helfe, menschliche Gesellschaftsstrukturen besser zu verstehen, heißt es von Seiten der Wissenschaft.
Unterschiedliche Hilfsbereitschaft
Vertreter von Malurus cyaneus näherten sich Raubtieren eher, wenn sie in Not geratenen Mitgliedern ihrer Brutgruppe helfen wollten. Als Ablenkungsmanöver flatterten die Vögel vor den Fressfeinden hin und her, was diese dermaßen ablenkte, dass die bedrohten Artgenossen fliehen konnten. Für Mitglieder ihres weiteren sozialen Umfelds begnügten sich die Prachtstaffelschwänze hingegen damit, Alarmrufe auszustoßen. Mit unbekannten Individuen kooperierten sie hingegen gar nicht.
Differenziertes Sozialwesen
"Ähnlich wie beim Menschen erfüllen die verschiedenen sozialen Ebenen in der Gesellschaft der Prachtstaffelschwänze wahrscheinlich unterschiedliche soziale Funktionen", erklärte UZH Biologe Damien Farine. Die Kerngruppe ermögliche den Individuen Zugang zu hochwertiger Hilfe, wenn diese benötigt wird.
Leben in der Gemeinschaft
"Die größere Gemeinschaft trägt wahrscheinlich zur Aufrechterhaltung eines guten Gemeinschaftsverhaltens bei - was den Vögeln die zahlenmäßige Stärke gegenüber viel größeren Raubtieren verleiht", sagte Farine weiter. "Dies macht unsere Erkenntnisse von erheblichem wissenschaftlichem Interesse, da sie uns helfen können, die Vorteile, die mit dem Leben in einer Gesellschaft mit mehreren Ebenen verbunden sind, besser zu verstehen".
Die Studie wurde von Forschenden der Monash University in Melbourne (Australien), der Australian National University und der UZH durchgeführt und im Fachblatt "Current Biology" veröffentlicht.
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