Rauschzustände: "Seit es Menschen gibt, waren sie auch high"

Im 19. Jahrhundert bekamen zahnende Kinder mit dem „Mrs. Winslow’s Soothing Syrup“ ein Mittel, das vor allem aus Morphium und Alkohol bestand.
Nachdem einige EU-Staaten die Legalisierung von Cannabis in Erwägung ziehen, ist es an der Zeit, das Verhältnis Mensch - Droge historisch zu beleuchten.

Irgendwie sind die Jaguare am Amazonas an allem schuld. Berauscht von Banisteriopsis caapi, einer Lianen-Art, auf der sie herumgekaut hatten, wälzten sich die Raubkatzen genussvoll herum. Vielleicht sind aber auch die Lemuren die Sündenböcke: Nachdem sie sich mit dem Gift von Tausendfüßern eingerieben hatten, waren sie in einen tranceartigen Zustand verfallen. Kann gut sein, dass Menschen das schon vor Jahrtausenden beobachteten und – experimentierfreudig wie wir sind – es den Tieren gleichtaten.

Medizinhistorikerin Daniela Angetter-Pfeiffer jedenfalls weiß: „Seitdem es Menschen gibt, waren sie auch high.“ Und der Sozialanthropologe Stephan Kloos von der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ergänzt: „Ja, der Drogenkonsum liegt in der menschlichen Natur. Alle historischen und archäologischen Daten deuten darauf hin, dass in den allermeisten Gesellschaften Drogen verwendet wurden.“

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