Natur-Paradies Marchegg: Das WWF-Auenreservat feiert 50 Jahre

Die Konik-Pferde pflegen hier die Landschaft.
Das Schutzgebiet besteht seit einem halben Jahrhundert. Es entwickelte sich zu einem der wichtigsten Auenschutzräume Europas.

Eine riesige Storchenkolonie, Pferde, die mit Fraß, Hufen und Äpfeln zur Artenvielfalt beitragen, heimische Bäume, die gefördert, ortsfremde Gehölze, die im Wachstum gebremst werden: Das WWF-Auenreservat Marchegg feiert als Paradies sein 50-jähriges Bestehen.

Seit der Eröffnung im Jahr 1970, an der auch die spätere niederländische Königin Beatrix teilgenommen hatte, entwickelte sich das Gebiet zu einem der wichtigsten Auenschutzgebiete Europas. Derzeit bietet es Lebensraum für mehr als 500 in Österreich hochgradig gefährdete Tier- und Pflanzenarten.

Natur-Paradies Marchegg: Das WWF-Auenreservat feiert 50 Jahre

In Marchegg brütet eine riesige Storchenkolonie.

Das Reservat, das auch Europaschutzgebiet ist, gilt als bedeutender Zwischenstopp für Tiere auf Wanderschaft. So habe der in Österreich ausgestorbene Seeadler dort wieder zu brüten begonnen, das Gebiet sei zudem die Heimat von Europas größter Weißstorchkolonie geworden. Einige der gefährdeten Arten hätten europaweit ihre wichtigsten Vorkommen in den Marchauen. "Dazu zählen etwa Rotbauchunke, Donau-Kammmolch, Rot- und Schwarz-Milan, Seeadler, Europäische Sumpfschildkröte, Flussmuschel oder Urzeitkrebse", erklärte Jurrien Westerhof, Projektleiter March-Thaya-Auen beim WWF Österreich.

Zu den jüngsten Projekten zählte die Ansiedlung von Konik-Pferden im Jahr 2015, die sich ihrerseits positiv auf die Landschaftsvielfalt auswirkten, was auch der Artenvielfalt zugutekäme. "Vögel, die wir hier seit Jahren nicht mehr gesehen haben, sind plötzlich zurück. Manche Insekten und Pflanzen wurden überhaupt zum ersten Mal nachgewiesen", sagt Westerhof.

Auch die Entfernung von Uferverbauungen im Rahmen von Fluss-Renaturierungen hatten sich als effektiv bewiesen, denn Feuchtgebiete wurden wieder an die March angebunden. Hiervon profitierten sowohl Amphibienarten als auch Vögel, denen sie als Nahrungsquelle dienten.

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