Minister Polaschek im Lernhaus: Mehr Geld für Gratis-Nachhilfe
Dass neben ihm ein Minister sitzt, macht den achtjährigen Natan kein bisschen nervös: „Ich habe ihm erklärt, wie man die Aufgaben rechnen muss“, sagt er selbstbewusst (Bild oben).
Der Bub kommt regelmäßig ins Lernhaus in die Schwendergasse in Wien, das vom Roten Kreuz betreut und vom KURIER mitgegründet wurde. Dass ein Bildungsminister die Einrichtung besucht, ist das erste Mal: Martin Polaschek ist allerdings nicht ohne Grund hierher gekommen. Er wollte sich in der Praxis anschauen, wie die Mittel für die Initiative weiterlernen.at eingesetzt werden.
Gegründet wurde dieses Programm vor zwei Jahren, um Kinder und Jugendliche mit Lernrückständen, die während der Pandemie entstanden sind, zu unterstützen. Über die Plattform erhielten Organisationen wie das Rote Kreuz, die Caritas oder die Diakonie finanzielle Hilfe, weil sie Lernhäuser, Lerncafés oder Lernbetreuung betreiben, wo Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen oder Einzelbetreuung Nachhilfe erhalten. Und das kostenlos. Auch das Lernhaus in der Schwendergasse profitierte von dem Programm.
Über die Plattform können zudem einzelne Schülerinnen und Schüler sich „Lernbuddys“ suchen, wenn sie in bestimmten Fächern Defizite haben.
100.000 Stunden
Rund 100.000 Lernstunden wurden laut Ministerium so bisher vermittelt. Die gute Nachricht: Weiterlernen.at wird nun vom Bildungsministerium durch Mittel aus dem EU-React-Fonds von 5 auf 10 Millionen Euro aufgestockt.
Ein gut angelegtes Geld, sagt Polaschek: „Wir können in der Schule nicht alles abdecken, was diese Kinder benötigen – deshalb sind solche Initiativen wichtig.“ Er bedankte sich bei den Organisationen und den vielen Freiwilligen, die mit den Kindern üben – nicht nur in den Lernhäusern.
Thomas Kralinger, Geschäftsführer des KURIER und vom Verein KURIER-Aid-Austria, der das Lernhaus mitfinanziert, ergänzt: „Diese Kinder haben ihre Zukunft noch vor sich – deshalb ist es wichtig, dass sie nicht alleingelassen werden.“ Auch Michael Opriesnig, Generalsekretär des Roten Kreuzes, weiß, warum solche Projekte so sinnvoll sind: „Diese Kinder kommen hier auf Wege, die sie ohne diese Lernunterstützung nicht erreichen würden.
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